Seite 323 - Das Leben Jesu (1973)

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Die Einladung
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daß wir die Aufgaben unseres Dienstes geduldig und voller Klugheit
aufgreifen. Christus selbst hat als Mensch das Joch des Dienstes
getragen. Er sprach: „Deinen Willen, mein Gott, tue ich gern, und
dein Gesetz hab ich in meinem Herzen.“
Psalm 40,9
. „Ich bin vom
Himmel gekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den
Willen des, der mich gesandt hat.“
Johannes 6,38
. Liebe zu Gott,
Eifer für Gottes Ehre und Liebe zu der gefallenen Menschheit brach-
ten Jesus auf die Erde, um zu leiden und zu sterben. Das war die
treibende Kraft seines Lebens. Uns bittet er, ebenfalls nach diesem
Grundsatz zu handeln.
Vieler Menschen Herzen stöhnen unter ihrer Sorgenlast, weil
sie mit dem Lebensstandard der Welt mithalten wollen. Sie sind in
deren Dienst getreten, finden sich mit deren Verworrenheiten ab und
eignen sich deren Spielregeln an. Dadurch wird ihr Charakter ver-
dorben, und sie werden ihres Leben überdrüssig. Um ihre Begierden
und weltlichen Lüste zu befriedigen, verletzten sie ihr Gewissen
und bringen sich zusätzlich in Gewissensnöte. Die ständige innere
Zerrissenheit zehrt an ihren Lebenskräften. Unser Herr wünscht,
daß sie dieses Joch der Sklaverei ablegen, und er lädt sie ein, sein
Joch auf sich zu nehmen. „Mein Joch“, so sagt er, „ist sanft, und
meine Last ist leicht.“
Matthäus 11,30
. Er bittet sie, zuerst nach dem
Reiche Gottes und seiner Gerechtigkeit zu trachten, und verheißt
ihnen, daß ihnen dann alle lebensnotwendigen Dinge zufallen wer-
den. Sorge macht blind gegenüber der Zukunft, Jesus aber sieht das
Ende vom Beginn an. Er weiß hilfreiche Wege aus jeder Not. Unser
himmlischer Vater hat Tausende Hilfen für und bereit, von denen wir
nichts ahnen. Wer sich den Leitsatz zu eigen macht, dem Dienst für
Gott und für seine Ehre den ersten Platz einzuräumen, wird erleben,
daß die Schwierigkeiten schwinden und sich vor seinen Füßen ein
ebener Pfad ausbreitet.
Jesus sagt: „Lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von
Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden.“
Matthäus 11,29
. Wir
müssen in die Schule Christi gehen und Sanftmut und Demut von
ihm lernen. Erlösung ist jenes Geschehen, durch das die Seele für
den Himmel zubereitet wird. Diese Erziehung umfaßt die Erkennt-
nis Christi und das Sichlösen von Gedanken, Gewohnheiten und
Geschäften, die man sich in der Schule des Fürsten der Finsternis
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