Seite 322 - Das Leben Jesu (1973)

Basic HTML-Version

318
Das Leben Jesu
Sorgen und Trübsale will er tragen. Er lädt uns ein, alle unsere Sorge
auf ihn zu werfen; denn er trägt uns auf seinem Herzen.
Der Erstgeborene des Menschengeschlechtes befindet sich am
Thron des Ewigen. Er schaut auf jeden, der ihm als dem Erlöser sein
Angesicht zuwendet. Aus eigener Erfahrung kennt er die menschli-
chen Schwächen und somit auch unsere Bedürfnisse, und er weiß,
wo wir besonders angefochten sind; denn er wurde in allen Dingen
genauso versucht wie wir, doch ohne Sünde. Verzagtes Gotteskind,
er wacht über dir! Macht die Sünde dir zu schaffen? Er macht dich
frei. Bist du zu schwach? Er will dich stärken. Bist du zu unwissend?
Er will dich erleuchten. Bist du verletzt worden? Er möchte dich
heilen. Der Herr „zählt die Sterne“.
Psalm 147,4
. Ja, „er heilt, die zer-
brochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden“.
Psalm 147,3
.
Seine Einladung lautet: „Kommet her zu mir.“
Matthäus 11,28
. Brei-
tet eure Anliegen vor dem Herrn aus, was immer euch ängstigen und
heimsuchen mag. Euer Geist wird mit neuem Lebensmut beseelt
werden. Der Weg wird bereitet sein, euch von euren Hindernissen
und Schwierigkeiten zu befreien. Je mehr ihr eure Schwachheit und
Hilflosigkeit erkennt, desto stärker werdet ihr in der Kraft Christi
werden. Je drückender eure Bürden sind, desto gesegneter wird der
Friede sein, wenn ihr sie auf den großen Lastenträger geworfen habt.
Die Ruhe, die Christus verheißt, hängt von Voraussetzungen ab, die
einzeln aufgeführt sind. Sie sind so gehalten, daß jeder sie erfüllen
kann. Jesus sagt uns genau, wie wir „seine Ruhe“ finden können.
„Nehmet auf euch mein Joch.“
Matthäus 11,29
. Das Joch ist
ein Hilfsmittel für die Arbeit. Zugtiere werden zur Arbeit ins Joch
gespannt. Erst durch das Joch vollbringen sie eine gute Leistung.
Christus lehrt uns durch dieses Beispiel, daß wir berufen sind, zeit-
lebens zu dienen. Als seine Mitarbeiter sollen wir sein Joch auf uns
nehmen.
Das Joch ist das Gesetz Gottes. Es verpflichtet uns zum Dienst.
Das erhabene Gesetz der Liebe, das im Paradies offenbart, auf Sinai
verkündet und im Neuen Bund ins Herz geschrieben wurde, bindet
den menschlichen Arbeiter an den Willen Gottes. Wäre es uns über-
lassen, unseren eigenen Neigungen zu folgen und dorthin zu gehen,
wohin unser Wille uns führte, so fielen wir in die Fallstricke Satans
und trügen seine Merkmale an uns. Deshalb setzt Gott uns Grenzen
[321]
durch seinen Willen, der stark, edel und erhaben ist. Er wünscht,