Seite 473 - Das Leben Jesu (1973)

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Das Licht des Lebens
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denen Licht zu schenken, die in der Finsternis weilten. Er hatte
sich selbst als das Licht der Welt bezeichnet, und das Wunder, das
er soeben gewirkt hatte, bestätigte seine Sendung. Das Volk, das
den Heiland bei seiner Ankunft gesehen hatte, empfing eine voll-
kommenere Offenbarung der Gegenwart Gottes, als sie der Welt je
zuvor zuteil geworden war. Die Erkenntnis Gottes wurde umfassen-
der. Doch gerade mit dieser Offenbarung kam das Gericht über die
Menschen. Ihr Wesen wurde geprüft und ihr Schicksal entschieden.
Die Offenbarung der göttlichen Macht, die dem Blinden das
natürliche und das geistliche Augenlicht geschenkt hatte, ließ die
Pharisäer in noch tieferer Finsternis zurück. Einige seiner Zuhörer,
die spürten, daß sich Jesu Worte auf sie bezogen, fragten ihn: „Sind
wir denn auch blind?“ Jesus antwortete ihnen: „Wäret ihr blind,
so hättet ihr keine Sünde.“
Johannes 9,40.41
. Mit anderen Worten:
Hätte Gott es euch unmöglich gemacht, die Wahrheit zu erkennen,
dann hättet ihr keine Schuld. Nun aber sprecht ihr: „Wir sind sehend.“
Ihr glaubt, selber sehen zu können, und weist das einzige Mittel
zurück, durch das ihr Licht erhalten könntet. Allen, die sich ihrer Not
bewußt wurden, brachte Christus unbegrenzte Hilfe. Die Pharisäer
wollten ihre Not jedoch nicht eingestehen. Sie weigerten sich, zu
Christus zu kommen, und blieben deshalb blind. An dieser Blindheit
waren sie selbst schuld. Jesus sagte deshalb zu ihnen: Eure Sünde
bleibt!
Johannes 9,41
.
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