Seite 591 - Das Leben Jesu (1973)

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Der Tempel wird wieder gereinigt
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Glauben an ihn versinnbilden. Auf den Felsen fallen und zerbrochen
werden bedeutet somit, unsere Selbstgerechtigkeit zu lassen, sich
bescheiden wie ein Kind an Christus zu wenden, seine Übertretungen
zu bereuen und Jesu vergebender Liebe zu vertrauen. Genauso bauen
wir gläubig und gehorsam auf Christus, unseren Grundstein.
Dieser lebendige Stein ist für Juden und Heiden da. Er bildet die
einzige Grundlage, auf der wir sicher bauen können, ist er doch breit
genug für alle und zugleich so kräftig, daß er die Last der ganzen
Welt zu tragen vermag. Ja, durch ihre Berührung mit Christus, dem
lebendigen Stein, werden alle, die auf ihn als Grundstein bauen,
selbst zu lebendigen Steinen. Viele Menschen haben sich durch ei-
gene Bemühungen behauen, poliert und verschönt; trotzdem können
sie keine „lebendigen Steine“ werden, weil sie nicht mit Christus
verbunden sind. Ohne diese Verbindung kann niemand gerettet wer-
den. Wenn Christus nicht in uns lebt, können wir den Stürmen der
Versuchung nicht widerstehen. Unser ewiges Heil hängt also davon
ab, ob wir auf sicherem Grund bauen. Zahllose Menschen bauen
heutzutage auf einem Grund, der nicht erprobt ist. Wenn Wolkenbrü-
che niedergehen, Stürme wüten und Fluten hereinbrechen, wird ihr
Haus zusammenbrechen, ist es doch nicht auf den ewigen Felsen,
den auserwählten Eckstein Jesus Christus, gegründet.
Denjenigen, die „in ihrem Ungehorsam am Wort Gottes An-
stoß nehmen“, wird Christus zu einem „Stein des Anstoßes“. Doch
„der Stein, den die Bauleute für wertlos hielten, ist zum Eckstein
geworden“.
1.Petrus 2,3-8 (Bruns)
. Dem als wertlos zurückgewie-
senen Stein gleicht Christi irdisches Leben, das ihm Verachtung
und Schande eintrug. „Er war der Allerverachtetste und Unwerteste,
voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, daß man das
Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet.“
[593]
Jesaja 53,3
. Aber schon bald sollte er verherrlicht werden. Durch
seine Auferstehung von den Toten sollte er „Sohn Gottes in Kraft“
(
Römer 1,4
) genannt werden. Und bei seinem zweiten Kommen
würde er als der Herr Himmels und der Erde offenbart werden. Auch
jene Menschen, die drauf und dran waren, ihn zu kreuzigen, müssen
dann seine Majestät anerkennen. Dadurch wird der verworfene Stein
vor dem gesamten Weltall zum köstlichen Eckstein.
Auf wen dieser Stein „fällt, den wird er zermalmen“.
Matthäus
21,42-44
. Alle, die Christus ablehnten, sollten bald miterleben, wie