Seite 19 - Das Wirken des Heiligen Geistes (2006)

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Die unerlässliche geistliche Lebenskraft, 12. Januar
[Paulus] traf dort einige Jünger und fragte sie: „Habt ihr den Heiligen
Geist empfangen, als ihr zum Glauben gekommen seid?“ Sie antworteten:
„Nein. Wir haben noch nicht einmal gehört, dass es so etwas wie einen
Heiligen Geist gibt.“
Apostelgeschichte 19,1.2 (GNB)
.
Auch heute sind viele genauso unwissend über das Wirken des Heiligen Gei-
stes am Menschenherzen wie jene Gläubigen in Ephesus; und doch lehrt Gottes
Wort keine Wahrheit deutlicher als sie. Propheten und Apostel haben dieses The-
ma behandelt. Christus selbst lenkt unsere Aufmerksamkeit auf das Wachstum
in der Pflanzenwelt, um zu veranschaulichen, wie sein Geist die Förderung des
geistlichen Lebens bewirkt. Der Saft, der von der Wurzel des Weinstocks auf-
steigt, verteilt sich auf die Zweige, sichert das Wachstum und bringt Blüten und
Früchte hervor. Siehe
Johannes 15,1-5
. So ist es auch mit der Leben spendenden
Kraft des Heiligen Geistes: Sie geht vom Erlöser aus, durchdringt den Menschen,
erneuert seine Beweggründe und Neigungen, macht selbst die Gedanken dem
Willen Gottes untertan und befähigt den Empfänger, als kostbare Frucht gute
Taten hervorzubringen.
Der Urheber dieses geistlichen Lebens ist unsichtbar. Zu erklären, wie und
wodurch jenes Leben verliehen und unterhalten wird, liegt außerhalb der Mög-
lichkeiten menschlicher Weisheit. Das Wirken des Geistes steht jedoch stets in
Einklang mit dem geschriebenen Wort. In der geistlichen Welt ist es genauso wie
in der natürlichen: Das natürliche Leben wird von Augenblick zu Augenblick
durch göttliche Macht erhalten. Aber das geschieht nicht durch ein unmittelbares
Wunder, sondern durch den Gebrauch der Segnungen, die in unserem Bereich
liegen. In gleicher Weise wird das geistliche Leben durch die Anwendung jener
Mittel erhalten, die die Vorsehung gewährt. Will ein Nachfolger Christi „zur vol-
len Mannesreife“ (
Epheser 4,13, EB
) heranwachsen, so muss er von dem „Brot
des Lebens“ essen (
Johannes 6,35.51
) und von dem Wasser des Heils trinken.
Siehe
Johannes 4,14
. Er muss wachen, beten und arbeiten und in allen Dingen die
Unterweisungen beachten, die Gott in seinem Wort gegeben hat.
Das Wirken der
Apostel 283f
. rev.
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