Seite 214 - Das Wirken des Heiligen Geistes (2006)

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Nach den größeren Gaben streben, 17. Juli
Strebt aber nach den größeren Gaben! Und ich will euch einen noch
besseren Weg zeigen ... Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig; sie
neidet nicht; die Liebe tut nicht groß, sie bläht sich nicht auf ... sie sucht
nicht das Ihre.
1.Korinther 12,31
;
13,4.5
(EB).
Manche stehen in der Gefahr, andere zu beneiden, aus Angst davor, dass sie
ihnen überlegen sind, und neigen dazu, die Gaben ihrer Mitstreiter als nicht so
wichtig für den Erfolg des Werkes anzusehen wie ihre eigenen Gaben. Aber wahre
Liebe zu Gott beinhaltet [auch] echtes, respektvolles Vertrauen [zu anderen]. Wer
Gott liebt, wird auch seinen Bruder lieben. Siehe
1.Johannes 4,21
.
[Unter Nachfolgern Jesu] darf es keine Befehle, keine Dominanz, keine be-
stimmende Autorität geben. Wie ein heilender, lebensspendender Strom soll die
Liebe Gottes durch unser Leben fließen. Das Denken, die Worte und Taten jedes
Mitarbeiters sollen zeigen, wie sehr ihm bewusst ist, dass er an der Stelle Christi
handelt. Die Macht, die er vom großen Lehrer empfängt, ist die Befähigung, ande-
re zu unterrichten, nicht die Vollmacht, ihnen zu befehlen oder zu diktieren. Er
soll mit dem Wunsch zu Christus kommen, zu erfahren, wie man andere belehrt
und unterstützt.
Geduldige, fröhliche Zufriedenheit ist eine der „größeren Gaben“.
1.Korinther
12,31
. Dasselbe gilt für den Mut, den Weg der Pflicht zu gehen, selbst wenn dieser
Weg uns von Freunden trennen sollte. Aber der Mut, der aus der [persönlichen]
Überzeugung stammt, darf nie zum Starrsinn führen, der jemanden dazu bringt,
[mit Macht] an seinen eigenen Ideen festzuhalten ... [Auch] die Gabe der Rede ist
eine wunderbare Gabe — eine Gabe, die eine große Macht zum Guten oder zum
Bösen ausüben kann.
Einen geschulten Verstand, einen guten Geschmack, Geschicklichkeit, ein
feines Benehmen, wahre Bildung — diese [Gaben] gebraucht Gott für sein Werk.
Aber sie müssen zuerst seiner Leitung unterstellt werden. Die Gegenwart des
Herrn soll die kontrollierende Macht sein. Wer sein Herz mit dem Herzen Christi
verbindet, dessen Wünsche und dessen Verhalten stimmen mit dem Willen Christi
überein.
Wir sollen ernstlich nach den besten Gaben streben, aber das bedeutet nicht,
danach zu streben, der Erste zu sein. Wir sollen intensiv danach streben, dem
Beispiel Christi zu folgen und Boten seines Evangeliums zu werden. Das ist
wahres Christentum. Es werden Versuchungen kommen; Misstrauen und Argwohn
werden es uns erschweren, den Geist des höheren Lebens festzuhalten. Doch
der Herr möchte, dass wir in seinem Licht mutig vorwärtsgehen.
Pacific Union
Recorder, 26. Juli 1906
.
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