Seite 24 - Das Wirken des Heiligen Geistes (2006)

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Ströme des Segens werden kommen, 17. Januar
Und ihr, Kinder Zions, freut euch und seid fröhlich im HERRN, eurem
Gott, der euch gnädigen Regen gibt und euch herabsendet Frühregen und
Spätregen wie zuvor, dass die Tennen voll Korn werden und die Keltern
Überfluss an Wein und Öl haben sollen.
Joel 2,23.24
.
Im Vorderen Orient kommt der Frühregen zur Saatzeit. Er ist notwendig, damit
die Samen aufgehen können. Unter den befruchtenden Regenfällen fangen die
zarten Sprossen an zu wachsen. Der Spätregen am Ende der Jahreszeit lässt das
Korn reifen und bereitet es auf die Ernte vor. Gott verwandte diese Vorgänge
in der Natur, um das Werk des Heiligen Geistes zu verdeutlichen. So wie Tau
und Regen fallen, um zunächst die Saat keimen und dann die Ernte reifen zu
lassen, so wird der Heilige Geist gegeben, um den Reifeprozess des geistlichen
Wachsens von einer Stufe zur nächsten voranzubringen. Das Reifen des Getreides
ist ein Sinnbild für das Wirken der Gnade Gottes im Menschen. Siehe
Markus
4,28
. Durch die Macht des Heiligen Geistes wird das moralische Bild Gottes im
Charakter vollendet. Wir sollen ganz zur Christusähnlichkeit verwandelt werden
...
Viele haben den Frühregen aufgrund ihrer eigenen Versäumnisse zum großen
Teil nicht empfangen. Sie haben nicht alle Segnungen erhalten, die Gott für sie
vorgesehen hat, und erwarten, dass dieser Mangel durch den Spätregen ausgegli-
chen wird. Wenn das größte Maß der Gnade verliehen wird, beabsichtigen sie, ihr
Herz zu öffnen. Sie machen [damit] einen schrecklichen Fehler. Das Werk, das
Gott mit der Gabe der Erleuchtung und Erkenntnis im Menschen begonnen hat,
muss beständig weitergehen. Jeder Einzelne muss seine Bedürftigkeit erkennen.
Das Herz muss von jeder Verunreinigung befreit und gereinigt werden, damit der
Heilige Geist in ihm wohnen kann.
Durch das Bekennen und Aufgeben von Sünde, durch ernstes Gebet und
die eigene Hingabe an Gott hatten sich die Jünger Jesu auf die Ausgießung des
Heiligen Geistes zu Pfingsten vorbereitet. Dasselbe Werk — nur in noch größerem
Maße — müssen wir heute vollbringen. Dann müssen wir nur um den Segen bitten
und darauf warten, dass der Herr sein Werk in uns vollendet. Gott hat es begonnen
und „wird es auch vollenden“.
Philipper 1,6
. Aber wir dürfen die Gnade, die durch
den Frühregen dargestellt wird, nicht vernachlässigen. Nur wer gemäß dem Licht
lebt, das er [bereits] empfangen hat, wird noch größeres Licht erhalten. Wenn
wir nicht täglich in der Verwirklichung der praktischen christlichen Tugenden
vorankommen, werden wir die Manifestation des Heiligen Geistes im Spätregen
nicht erkennen.
The Review and Herald, 2. März 1897
.
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