Seite 258 - Das Wirken des Heiligen Geistes (2006)

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Gott erwartet mehr tätige Nächstenliebe, 29. August
Wenn ihr aufhört, andere zu unterdrücken, mit Fingern spöttisch auf sie zu
zeigen und schlecht über sie zu reden, wenn ihr den Hungernden zu essen
gebt und euch den Notleidenden zuwendet, dann wird eure Dunkelheit hell
werden, rings um euch her wird das Licht strahlen [hell] wie am Mittag.
Jesaja 58,9.10 (GNB)
.
Alle, die vorgeben, Gottes Gebote zu halten, sollten sich intensiv mit diesem
Thema beschäftigen und überlegen, ob es nicht Gründe gibt, warum sie nicht
ein größeres Maß des Heiligen Geistes bekommen haben. Viele haben sich dem
Egoismus hingegeben! Sie halten sich für besonders [von Gott] erhoben, kümmern
sich aber nicht um die Bedürftigen, verschließen ihr Ohr den Schreien der Unter-
drückten und sprechen harte und schneidende Worte zu denen, die Zuwendung
nötig hätten. Mit ihrer Herzenshärte beleidigen sie Gott täglich. Menschen in Not
brauchen das Mitgefühl und Interesse ihrer Mitmenschen. Sie haben ein Recht auf
Hilfe, Trost und christliche Liebe, erfahren sie aber nicht.
Jede Nichtachtung der leidenden [Kinder] Gottes wird in den Büchern des
Himmels notiert, als würde sie Christus selbst betreffen. Siehe
Matthäus 25,42-45
.
Jedes einzelne Gemeindeglied sollte seine Einstellung und sein Verhalten genau
prüfen und überlegen, ob sie mit dem Geist und dem Werk Jesu übereinstimmen.
Wenn das nicht der Fall ist, was kann es dann vorbringen, wenn es vor dem Richter
der ganzen Welt stehen wird? Kann der Herr [Christus] zu ihm sagen: „Kommt
her! Euch hat mein Vater gesegnet. Nehmt die neue Welt Gottes in Besitz, die er
seit Erschaffung der Welt für euch als Erbe bereithält!“?
Matthäus 25,34 (Hfa)
;
vgl.
V. 31.32
.
Christus hat seine Interessen mit denen der leidenden Menschheit identifiziert.
Wenn wir ihn in Gestalt seiner leidenden [Kinder] missachten, werden alle unse-
re Gottesdienste, alle unsere Versammlungen und all die Maschinerie, die zum
Fortschritt des Werkes Gottes eingerichtet wurde, wenig Nutzen haben. [Christus
sagte:] „Dies sollte man tun und jenes nicht lassen.“
Lukas 11,42
. [Uns droht das
Urteil:] „Gott hat dich gewogen und für zu leicht befunden. Du kannst nicht vor
ihm bestehen.“
Daniel 5,27 (Hfa)
.
Wer zu den Heiligen im Himmel gehören wird, wird zuerst zu den Heiligen auf
der Erde gehören. Sie werden nicht ihren eigenen Vorstellungen folgen, nicht um
der Anerkennung willen arbeiten, weder leere Worte reden noch andere verurteilen
oder unterdrücken. Sie werden dem Licht des Lebens folgen und Erkenntnisse,
Trost, Hoffnung und Ermutigung an die Hilfsbedürftigen weitergeben, die Un-
terstützung brauchen, aber nicht Tadel und Vorwürfe.
The Review and Herald, 4.
August 1891
.
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