Seite 26 - Das Wirken des Heiligen Geistes (2006)

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Der Geist vertritt uns im Gebet, 19. Januar
Gott, der unsere Herzen ganz genau kennt, weiß, was der Geist für uns
betet. Denn der Geist vertritt uns im Gebet, so wie Gott es für alle möchte,
die zu ihm gehören.
Römer 8,27 (Hfa)
.
Wir haben nur einen einzigen Zugang zu Gott. Unsere Gebete können Gott nur
über einen Namen erreichen, den Namen des Herrn Jesus, unserem Fürsprecher.
Sein Geist muss unsere Bitten inspirieren. In den Räuchergefäßen, die vor Gott
im Heiligtum geschwenkt wurden, durfte kein fremdes Feuer brennen. So muss
der Herr selbst in unserem Herzen das Feuer entfachen, wenn unsere Gebete vor
ihm annehmbar sein sollen. Der Heilige Geist, der in uns wirkt, muss uns mit
unaussprechlichem Seufzen vor ihm vertreten.
Unser Gebet muss geprägt sein von dem tiefen Empfinden unserer Bedürftig-
keit und dem intensiven Wunsch nach den Dingen, um die wir bitten, andernfalls
kann es nicht erhört werden. Aber wir dürfen nicht müde werden und mit unse-
ren Bitten aufhören, wenn wir nicht sofort Antwort bekommen. „Bis jetzt wird
dem Reich der Himmel Gewalt angetan, und Gewalttuende reißen es an sich“,
sagte Jesus.
Matthäus 11,12 (EB)
. Mit der hier erwähnten Gewalt ist eine heilige
Ernsthaftigkeit gemeint, wie sie Jakob am Jabbok zeigte. Siehe
1.Mose 32,27
. Wir
brauchen unsere Gefühle nicht aufzuputschen, sondern sollen unsere Bitten ruhig
und ausdauernd am Thron der Gnade vorbringen. Unsere Aufgabe besteht darin,
uns vor Gott zu demütigen, unsere Sünden zu bekennen und Gott im Glauben
nahezukommen ... Das Ziel unserer Gebete muss die Lobpreisung Gottes sein,
nicht unsere eigene Verherrlichung.
Wenn wir uns so sehen, wie wir wirklich sind, nämlich schwach, unwissend
und hilflos, werden wir als demütige Bittsteller vor Gott kommen. Nur wer Gott
und Christus nicht kennt, tritt stolz und selbstgerecht auf. Ein untrügliches Zeichen
dafür, dass jemand Gott nicht kennt, ist das Gefühl, selbst groß oder gut zu sein.
Stolz ist immer mit mangelnder Gotteserkenntnis verbunden. Im Licht Gottes
erkennen wir unsere eigenen Schwächen und Mängel.
Nachdem Daniel die göttliche Herrlichkeit offenbart wurde, berichtete er:
„Beim Anblick der gewaltigen Erscheinung verließ mich alle Kraft und das Blut
wich aus meinem Gesicht.“
Daniel 10,8 (GNB)
. In dem Augenblick, in dem der
demütig Suchende Gott erkennt, wie er ist, wird er dieselbe Sicht von sich haben
wie Daniel. Er erlebt kein Hochgefühl der eigenen Eitelkeit, sondern ein tiefes
Empfinden der Heiligkeit Gottes und der Gerechtigkeit seiner Forderungen.
The
Review and Herald, 9. Februar 1897
.
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