Seite 271 - Das Wirken des Heiligen Geistes (2006)

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Der Heilige Geist wirkt, wie es Gott gefällt, 10. September
„Der Wind weht, wo es ihm gefällt. Du hörst ihn nur rauschen, aber du
weißt nicht, woher er kommt und wohin er geht. So geheimnisvoll ist es
auch, wenn ein Mensch vom Geist geboren wird.“ — „Wie ist so etwas
möglich?“, fragte Nikodemus.
Johannes 3,8.9 (GNB)
.
Zu einem unendlich hohen Preis wurde den Menschen die Möglichkeit eröff-
net, die Vollkommenheit eines christlichen Charakters zu erlangen. Wer von der
Heiligen Schrift, dem Wort Gottes, angesprochen wurde und ihren Lehren folgen
möchte, muss täglich [dazu] lernen, täglich [neuen] Eifer und neue geistliche Kraft
empfangen, die jedem wahren Gläubigen in der Gabe des Heiligen Geistes zur
Verfügung stehen.
Der Heilige Geist wirkt frei und unabhängig. Der Gott des Himmels setzt
seinen Geist ein, wie es ihm gefällt. Menschliches Denken, menschliches Urteils-
vermögen und menschliche Methoden können sein Werk ebenso wenig begrenzen
und ihm vorschreiben, durch welche Werkzeuge er wirken soll, wie sie zum Wind
sagen können: „Ich möchte, dass du in diese Richtung bläst und das und das be-
wirkst.“ Wie der Wind sich in seiner Kraft bewegt und die hohen Bäume auf seinem
Weg biegt und [eventuell] zerbricht, so beeinflusst der Heilige Geist menschliche
Herzen, und kein begrenzter Mensch kann ihm sein Werk vorschreiben ...
Nikodemus wollte die Wahrheit nicht akzeptieren, weil er nicht alles verstehen
konnte, was mit dem Wirken des Heiligen Geistes zu tun hatte. Dennoch akzeptier-
te er die Fakten der Natur, obwohl er sie [ebenso wenig] erklären oder verstehen
konnte. Wie Menschen zu allen Zeiten maß er äußeren Formen und genauen
Zeremonien eine größere Bedeutung für den Glauben bei als dem tiefgründigen
Wirken des Geistes Gottes ...
Die Quelle des Herzens muss gereinigt werden, bevor daraus reines Wasser
sprudeln kann. Es gibt keine Sicherheit für den, der lediglich eine gesetzliche
Religion praktiziert, eine [äußere] Form der Frömmigkeit. Das Leben eines Chri-
sten besteht nicht [lediglich] in einer Veränderung oder Verbesserung seines alten
Lebens, sondern [vielmehr] in einer Umwandlung seiner Natur [und seines Cha-
rakters]. Es geschieht [dabei] zweierlei: das Absterben gegenüber der Sünde und
dem eigenen Ich und der Beginn eines völlig neuen Lebens. Siehe
Galater 2,19.20
.
Diese Veränderung kann nur der wirksame Einfluss des Heiligen Geistes bewirken.
The Signs of the Times, 8. März 1910
.
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