Seite 273 - Das Wirken des Heiligen Geistes (2006)

Basic HTML-Version

Der Heilige Geist wird oft zurückgewiesen, 12. September
Die Apostel wurden in den Gerichtssaal vor den Hohen Rat gebracht, wo
der Hohepriester sie verhörte. „Haben wir euch nicht streng verboten,
jemals wieder von diesem Jesus zu reden?“ ... Petrus und die anderen
Apostel erwiderten: „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen!“
Apostelgeschichte 5,27-29 (Hfa)
.
Die Verheißung des Heiligen Geistes (siehe
Apostelgeschichte 1,5.8
) war die
schönste Hoffnung und der stärkste Trost, den Christus seinen Jüngern geben
konnte, bevor er zum Himmel auffuhr. Die Wahrheiten des Wortes Gottes waren
unter dem Müll falscher Auslegungen begraben; menschliche Grundsätze und
Meinungen waren über das Wort Gottes erhoben worden. Unter der Erleuchtung
des Heiligen Geistes konnten die Apostel die Wahrheit von den falschen Theorien
trennen und dem Volk das Wort des Lebens bringen.
Oft wird der Heilige Geist zurückgewiesen, weil er auf unerwartete Art und
Weise wirkt. Die jüdischen Priester und Obersten hatten einen Beweis nach dem
anderen erhalten, dass die Apostel unter göttlicher Inspiration redeten und han-
delten, aber immer noch widerstanden sie der Botschaft der Wahrheit. Christus
war nicht in der von ihnen erwarteten Art und Weise gekommen. Obwohl sie
zeitweise von seiner Gottessohnschaft überzeugt waren, unterdrückten sie diese
Überzeugung und wurden blinder und verhärteter als vorher. Sie hatten Christus
gekreuzigt, doch in seiner Barmherzigkeit gab er ihnen zusätzliche Beweise durch
die von den Jüngern vollbrachten Wundertaten. Siehe
Apostelgeschichte 4,14.16
;
5,12
. Er sandte seine Diener, um ihnen deutlich zu machen, was sie getan hatten,
und trotz der schrecklichen Anklage, dass sie den „Fürsten des Lebens“ getötet
hatten (
Apostelgeschichte 3,15
; vgl.
Kap. 4,10
), sandte er ihnen einen erneuten
Aufruf zur Umkehr. Doch die jüdischen Lehrer waren sich ihrer eigenen Gerech-
tigkeit so sicher, dass sie nicht bereit waren zuzugeben, dass die Männer, die sie
der Kreuzigung Christi anklagten (siehe
Kap. 5,30.31
), im Auftrag des Heiligen
Geistes sprachen ...
Der Zorn Gottes wird Menschen nicht nur wegen ihrer begangenen Sünden
angekündigt, sondern weil sie an ihrem Widerstand festhalten und sie die Sünden
der Vergangenheit trotz des erhaltenen Lichtes und der Beweise wiederholen.
Wenn die jüdischen Führer sich Gott unterworfen hätten, wäre ihnen vergeben
worden. Aber sie waren entschlossen, auf keinen Fall nachzugeben. Genauso
bringt sich ein Sünder durch seinen ständigen Widerstand in eine Situation, wo er
nichts anderes als Widerstand mehr kennt.
The Signs of the Times, 27. September
1899
.
[263]
269