Seite 300 - Das Wirken des Heiligen Geistes (2006)

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Wir dürfen nicht an den eigenen Wegen festhalten, 7. Oktober
Das Haus des [Gottlosen] wird niedergerissen; aber die Familie des
Redlichen blüht und gedeiht. Mancher Mensch hält seinen Weg für den
richtigen, aber am Ende führt er ihn in den Tod.
Sprüche 14,11.12 (GNB;
vgl. EB)
.
Wir müssen von unserer Selbstsucht entleert werden, um Jesus Raum zu geben,
aber wie viele haben ihre Herzen so mit Götzen gefüllt, dass sie für den Erlöser
der Welt keinen Platz haben. Die Welt hält die Herzen der Menschen gefangen.
Sie konzentrieren ihre Gedanken und Zuneigungen auf ihr Geschäft, ihre Stellung
und ihre Familie. Sie halten an ihren Meinungen und Wegen fest und pflegen sie
wie Idole. Aber wir können es uns nicht leisten, unserem Ich zu dienen, an unseren
eigenen Wegen und Vorstellungen festzuhalten und die Wahrheit Gottes [aus dem
Leben] auszuschließen.
Es reicht aber nicht, von unserer Selbstsucht entleert zu werden, denn wenn wir
unseren Götzen abgeschworen haben, muss das Vakuum gefüllt werden. Wenn das
Herz leer bleibt, gleicht es dem Haus, das „sauber und geschmückt, aber leer“ war,
ohne einen Bewohner. „Dann sucht [der böse Geist] sich sieben andere Geister,
die noch schlimmer sind als er selbst. Zusammen ergreifen sie Besitz von dem
Menschen, der nun schlimmer dran ist als vorher.“
Matthäus 12,44.45 (Hfa)
.
Vielleicht meinst du, du kannst die Billigung des Himmels nicht erlangen.
Vielleicht sagst du: „Ich bin mit der natürlichen Neigung zu dieser Sünde geboren
und kann sie nicht überwinden.“ Aber unser himmlischer Vater hat jede Vorkeh-
rung getroffen, damit du alle unheiligen Neigungen überwinden kannst. Du sollst
überwinden, wie Christus für uns überwunden hat. Er sagt: „Wer überwindet, dem
will ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden habe
und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe.“
Offenbarung 3,21
(EB)
. Die Sünde gefährdete die Menschen, doch bereits vor ihrer Schöpfung wur-
de Vorsorge getroffen, dass Jesus das Sündopfer und der Bürge für die Menschen
werden sollte (siehe
Epheser 1,4.5
), falls sie die Prüfung nicht bestehen würden,
und sie durch den Glauben an ihn wieder mit Gott versöhnt werden können ...
Christus starb auf Golgatha, damit der Mensch die Kraft bekäme, seine natürliche
Neigung zur Sünde zu überwinden.
Aber [vielleicht] fragt jemand: „Kann ich nicht selbst entscheiden und meinen
eigenen Weg gehen?“ Nein, du kannst nicht deinen Weg gehen und dann im
himmlischen Königreich ankommen. Dort wird es nicht mehr „meinen Weg“
geben. Im Himmelreich gibt es keinen Platz für menschliche Wege. Unsere Wege
müssen sich in Gottes Wegen verlieren.
The Review and Herald, 23. Februar 1892
.
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