Seite 330 - Das Wirken des Heiligen Geistes (2006)

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Mose nahm demütig die große Aufgabe an, 5. November
Mose sprach zu Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehe und führe die
Israeliten aus Ägypten? Er sprach: Ich will mit dir sein. Und das soll dir
das Zeichen sein, dass ich dich gesandt habe: Wenn du mein Volk aus
Ägypten geführt hast, werdet ihr Gott opfern auf diesem Berge.
2.Mose
3,11.12
.
Demut und Hingabe waren immer charakteristisch für Menschen, denen Gott
große Verantwortung in seinem Werk übertragen hat. Der göttliche Ruf an Mose
in der Wüste erging an einen Menschen, der nicht von sich überzeugt war. Er
erkannte seine Unfähigkeit, die Position auszufüllen, zu der Gott ihn berufen hatte.
Aber nachdem er die Aufgabe akzeptiert hatte, wurde er zu einem hervorragenden
Werkzeug in der Hand Gottes, um das größte Werk zu bewältigen, das je einem
Sterblichen übertragen wurde.
Hätte Mose sich auf seine eigene Stärke und Weisheit verlassen und die große
Herausforderung voll Eifer auf sich genommen, hätte er gezeigt, dass er für ei-
ne solche Aufgabe vollkommen ungeeignet gewesen wäre. Wenn jemand seine
eigene Unfähigkeit empfindet, zeigt das zumindest, dass er sich der Größe der
übertragenen Verantwortung bewusst ist. Das lässt hoffen, dass er Gott zu seinem
Ratgeber und zu seiner Stärke machen wird. Ein solcher Mensch wird sich nicht
weiter oder schneller vorwärtsbewegen, als Gott ihn nach seinem Empfinden führt.
Jeder, der die Verantwortung annimmt, die Gott ihm auferlegt, und mit ganzem
Herzen versucht, ihr gerecht zu werden, wird Kraft und Effizienz erlangen. Wer
den Ruf zum Dienst fröhlich annimmt und sein Werk im Vertrauen auf die göttli-
che Stärke treu erfüllt, wird wahre Größe erlangen — auch wenn seine Aufgabe
unbedeutend und seine Fähigkeiten gering [erscheinen mögen]. Er wird merken,
dass er die heilige Mission zu erfüllen hat, gegen das Unrecht zu kämpfen, das
Recht zu stärken, seine Mitmenschen aufzurichten, zu trösten und zu segnen. Träg-
heit, Selbstsucht und das Streben nach weltlicher Anerkennung müssen diesem
hohen und heiligen Ruf weichen.
Der Einsatz für eine solche Aufgabe macht den Schwachen stark, den Schüch-
ternen mutig und den Unentschlossenen fest und entschlossen. Er erkennt die
Bedeutung seiner Position und seines Weges, weil ihn der Himmel erwählt hat,
ein besonderes Werk für den König der Könige zu vollbringen. Solche Menschen
machen die Welt durch ihr Leben ein Stück besser. Ihr Einfluss erhebt, reinigt und
adelt alle, mit denen sie in Kontakt kommen. Auf diese Weise helfen sie ihren
Mitmenschen, sich auf die himmlischen Höfe vorzubereiten.
The Signs of the
Times, 11. August 1881
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