Seite 339 - Das Wirken des Heiligen Geistes (2006)

Basic HTML-Version

Jesaja erlebte die Früchte seines prophetischen Dienstes nicht,
14. November
Geh hin und sprich zu diesem Volk: Höret und verstehet‘s nicht; sehet und
merket‘s nicht! Verstocke das Herz dieses Volks und lass ihre Ohren taub
sein und ihre Augen blind, dass sie nicht sehen mit ihren Augen noch hören
mit ihren Ohren noch verstehen mit ihrem Herzen und sich nicht bekehren
und genesen.
Jesaja 6,9.10
.
Die Aufgabe des Propheten Jesaja war klar: Er sollte seine Stimme gegen die
vorherrschenden Übel erheben. Aber er fürchtete sich davor, diese Aufgabe ohne
eine gewisse Zusicherung von Hoffnung anzugreifen. „Wie lange soll das dauern,
Herr?“, fragte er.
Jesaja 6,11 (GNB)
. „Wird denn keiner aus deinem auserwählten
Volk jemals verstehen, bereuen und geheilt werden?“
Er sollte seine Seelenlast für das verirrte Reich Juda nicht vergeblich tragen.
Seine Mission sollte nicht völlig ergebnislos verlaufen. Dennoch konnten die
Übel, die sich über viele Generationen vergrößert hatten, nicht [mehr] zu seinen
Lebzeiten beseitigt werden. Zeit seines Lebens musste Jesaja ein geduldiger, mu-
tiger Lehrer sein — ein Prophet der Hoffnung und des Untergangs. Die Erfüllung
der Absicht Gottes, die vollständige Frucht seiner Bemühungen und der Arbeit
aller treuen Boten Gottes würde [eines Tages] offenbar werden. Ein Überrest
sollte gerettet werden. Siehe
Jesaja 10,21.22 (EB)
. Damit dies geschehen konnte,
sollten Botschaften mit Warnungen und flehentlichen Bitten an die rebellischen
[Israeliten] ergehen. Der Herr erklärte: „Bis die Städte entvölkert und zerstört
sind, bis die Häuser leer stehen und das ganze Land zur Wüste geworden ist. Ich
werde seine Bewohner in fremde Länder verschleppen. Ganz Israel wird einsam
und verlassen daliegen.“
Jesaja 6,11.12 (Hfa)
.
Die heftigen Strafgerichte über die Unbußfertigen — Krieg, Exil [in Babylon],
Unterdrückung, der Verlust von Macht und Ansehen unter den Nationen — sollten
kommen, damit diejenigen, die in ihnen die Hand eines beleidigten Gottes erkann-
ten, zur Reue geführt würden. Bald sollten die zehn Stämme des Nordreiches unter
die Nationen zerstreut werden und ihre Städte verwüstet zurückbleiben. Siehe
Jesaja 42,24.25
. Die verheerenden Armeen feindlicher Nationen würden immer
wieder über ihr Land hinwegfegen. Am Ende würde sogar Jerusalem fallen und
[die Bevölkerung von] Juda in die Gefangenschaft verschleppt werden. Siehe
Je-
saja 4,1.4
;
64,9.10
. Dennoch sollte das verheißene Land nicht für immer verlassen
bleiben.
The Review and Herald, 11. März 1915
.
[326]
335