Seite 347 - Das Wirken des Heiligen Geistes (2006)

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Jesus wirkte für die Leidenden und Elenden, 22. November
Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, Armen gute
Botschaft zu verkündigen; er hat mich gesandt, Gefangenen Freiheit
auszurufen und Blinden, dass sie wieder sehen [sollen], Zerschlagene in
Freiheit hinzusenden, auszurufen ein angenehmes Jahr des Herrn.
Lukas
4,18.19 (EB)
. Vgl.
Jesaja 61,1.2
.
Christus machte keine Äußerungen, die seine Bedeutung oder Überlegenheit
demonstrierten ... Er maßte sich aufgrund seiner [besonderen] Beziehung zu
Gott keine Autorität an, doch seine Worte und Taten zeigten, dass er um seine
[göttliche] Mission und seinen Charakter wusste. Er sprach von himmlischen
Dingen wie jemand, dem das Himmlische vertraut war. Er sprach von seiner
innigen Beziehung und Einheit mit dem Vater, wie ein Kind von der Verbindung
zu seinen Eltern spricht. Er sprach wie einer, der gekommen war, um die Welt mit
seiner Herrlichkeit zu erleuchten. Er förderte nie die Schulen der Rabbiner, denn
er selbst war der von Gott zur Unterweisung der Menschheit gesandte Lehrer. Als
einer, der alle Macht zur Wiederherstellung besaß, sprach Christus davon, dass
er alle Menschen zu sich ziehen und ihnen ewiges Leben geben wollte. Siehe
Johannes 12,32
;
10,28
. Vgl.
Kap. 17,3
. Er hatte die Macht, jede körperliche und
jede geistliche Krankheit zu heilen.
Christus kam mit dem Bewusstsein auf diese Welt, mehr als menschliche Größe
zu besitzen und ein Werk zu vollenden, dessen Auswirkungen Ewigkeitswert
haben. Wo wirkte er? Im Hause des Fischers Petrus; am Jakobsbrunnen, als er
sich ausruhte und der samaritischen Frau vom lebendigen Wasser erzählte. Siehe
Johannes 4
. Normalerweise lehrte er im Freien, aber manchmal auch im Tempel,
denn er besuchte die Versammlungen des jüdischen Volkes. Doch häufig lehrte
er an einem Berghang sitzend oder in einem Fischerboot. Er trat in das Leben
dieser einfachen Fischer. Seine Zuneigung galt den Bedürftigen, den Leidenden,
den Verachteten; und viele fühlten sich zu ihm hingezogen.
Bei der Entstehung des Erlösungsplans wurde beschlossen, dass Christus nicht
in seiner Göttlichkeit erscheinen sollte, denn sonst hätte er mit den Leidenden
und Elenden keine Gemeinschaft pflegen können. Dazu musste er als ein armer
Mensch kommen. Siehe
2.Korinther 8,9
. Er hätte in einer Art kommen können,
die seiner erhabenen Stellung in den himmlischen Höfen entsprach. Aber nein:
Er musste in die tiefsten Tiefen menschlichen Leides und menschlicher Armut
herabsteigen, damit seine Stimme unter den Niedergedrückten und Enttäuschten
gehört werden konnte.
The Signs of the Times, 24. Juni 1897
.
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