Seite 355 - Das Wirken des Heiligen Geistes (2006)

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Johannes empfing Offenbarungen von Jesus Christus, 30.
November
Ich, Johannes, euer Bruder und Mitgenosse in der Bedrängnis und dem
Königtum und dem Ausharren in Jesus, war auf der Insel, die Patmos
genannt wird, um des Wortes Gottes und des Zeugnisses Jesu willen
[verbannt]. Ich war an des Herrn Tag im Geist, und hörte hinter mir eine
laute Stimme.
Offenbarung 1,9.10 (EB)
.
Dem äußeren Anschein nach schien es, als würden die Feinde der Wahrheit
triumphieren, aber im Verborgenen war die Hand Gottes am Wirken. Der Herr
ließ es zu, dass sein Diener an einen Ort gebracht wurde, wo er ihm eine noch
wunderbarere Offenbarung vermitteln konnte, als Johannes jemals zuvor erhalten
hatte, und wo er überaus wertvolles Licht für die Gemeinden empfangen konnte.
Christus ließ es zu, dass er an einen einsamen Ort kam, damit seine Ohren und sein
Herz besser auf das Hören und Empfangen der Botschaften vorbereitet werden
konnten, die ihm gegeben werden sollten. Derjenige, der Johannes ins Exil ver-
bannte, war damit nicht von seiner Verantwortung in dieser Angelegenheit befreit.
Aber er wurde zum Werkzeug in der Hand Gottes, um dessen ewige Absicht
auszuführen. Und gerade der Versuch, das Licht der Wahrheit auszulöschen, stellte
sie in einen besonderen Rahmen.
Man hatte Johannes der Gesellschaft seiner Brüder beraubt, aber niemand
konnte ihm die Gemeinschaft mit Christus nehmen. Ein großes Licht sollte von
Christus auf seinen Diener scheinen. Der Herr wachte über seinen verbannten
Apostel und gab ihm eine wunderbare Offenbarung seiner selbst. Siehe
Offenba-
rung 1,12-18
. So wurde dieser geliebte Jünger besonders gesegnet. Gemeinsam
mit den anderen Jüngern war er mit Jesus gegangen, hatte von ihm gelernt und
seinen Worten gelauscht. Oft hatte sein Haupt an der Brust seines Erlösers geruht.
Siehe
Johannes 13,23
. Aber er sollte ihm auch auf Patmos begegnen.
Gott, Christus und die himmlischen Heerscharen waren die Begleiter des
[Apostels] Johannes auf der einsamen Insel Patmos, und von ihnen empfing er Un-
terweisungen (siehe
Offenbarung 1,1
) von unendlicher Bedeutung. Dort schrieb er
die Visionen und Offenbarungen nieder, die er von Christus erhielt. Sie handelten
von den Ereignissen, die am Ende der Weltgeschichte stattfinden würden. Wenn
die Stimme von Johannes nicht mehr Zeugnis von der Wahrheit ablegen konnte,
sollten die ihm auf Patmos übermittelten Botschaften sich wie ein helles Licht
ausbreiten. Durch sie sollten Männer und Frauen Gottes Absichten erfahren —
nicht nur für die jüdische Nation, sondern für jede Nation auf der Erde.
The Signs
of the Times, 22. März 1905
.
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