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Die Bibel und die Französische Revolution
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verschlungen waren. Weder dem Geschlecht noch dem Alter erwies
man Barmherzigkeit. Die Anzahl der Jünglinge und Mädchen von
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siebzehn Jahren, die von dieser fluchwürdigen Regierung ermordet
wurde, läßt sich nach Hunderten berechnen. Der Brust entrissene
Säuglinge wurden von Spieß zu Spieß die Reihen der Jakobiner
entlang geworfen.“ (Siehe Anm. 040) In dem kurzen Zeitraum von
zehn Jahren kamen Scharen von Menschen ums Leben.
All dies war nach Satans Sinn; dies zu erreichen, hatte er sich
seit Jahrhunderten bemüht. Sein Plan beruhte von Anfang bis Ende
auf Täuschung, und sein unverwandter Vorsatz ist, Leid und Elend
über die Menschen zu bringen, Gottes Werke zu entstellen und zu
beflecken, die göttliche Absicht der Liebe und des Wohlwollens zu
vereiteln und dadurch Trauer im Himmel zu verursachen. Dann ver-
blendet er durch seine täuschenden Künste die Sinne der Menschen
und verleitet sie, statt ihn, Gott zu tadeln, als sei alles Elend die Folge
des göttlichen Planes. Auf die gleiche Weise treibt er alle, die durch
seine grausame Macht in einen erniedrigenden und entmenschten
Zustand geraten sind, wenn sie ihre Freiheit erringen, zu allerlei
Ausschreitungen und Greueltaten, und dann weisen grausame und
gewissenlose Tyrannen auf dieses Bild zügelloser Ausgelassenheit
hin als ein Beispiel, welche Folgen die Freiheit habe.
Wird der Irrtum in einem Gewand entdeckt, so hüllt Satan ihn
einfach in ein anderes, und die Menge nimmt ihn ebenso gierig an
wie zuerst. Als das Volk fand, daß die römisch-katholischen Lehren
und Gebräuche eine Täuschung waren, als Satan es nicht mehr da-
durch zur Übertretung des Gesetzes Gottes bringen konnte, nötigte
er es, alle Religion als einen Betrug und die Heilige Schrift als ein
Märchen zu betrachten. Das Volk setzte die göttlichen Grundsätze
beiseite und gab sich der ungezügelten Gesetzlosigkeit hin.
Der verderbliche Irrtum, der solches Weh über die Bewohner
Frankreichs brachte, bestand darin, daß sie die große Wahrheit ver-
achteten und nicht erkannten, daß die wahre Freiheit innerhalb der
Schranken des Gesetzes Gottes liegt. „O daß du auf meine Gebote
merktest, so würde dein Friede sein wie ein Wasserstrom, und dei-
ne Gerechtigkeit wie Meereswellen ... Aber die Gottlosen, spricht
der Herr, haben keinen Frieden.“ — „Wer aber mir gehorcht, wird
sicher bleiben und genug haben und kein Unglück fürchten.“
Jesaja
48,18,22
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Sprüche 1,33
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