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Ein Glaubensmann der letzten Zeit
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sieben Wochen; und zweiunsechzig Wochen“ — also neunundsech-
zig Wochen oder vierhundertdreiundachtzig Jahre. Der Erlaß des
Artaxerxes trat im Herbst des Jahres 457 v. Chr. in Kraft. Von diesem
Zeitpunkt an gerechnet erstreckten sich die vierhundertdreiundacht-
zig Jahre bis in den Herbst des Jahres 27 n. Chr. (Siehe Anm. 045)
Zu jener Zeit ging die Weissagung in Erfüllung. Im Herbst des Jah-
res 27 n. Chr. wurde Christus von Johannes getauft und empfing die
Salbung des Heiligen Geistes. Der Apostel Petrus legte Zeugnis ab,
daß „Gott diesen Jesus von Nazareth gesalbt hat mit dem heiligen
Geist und Kraft“.
Apostelgeschichte 10,38
. Und der Heiland selbst
erklärte: „Der Geist des Herrn ist bei mir, darum daß er mich gesalbt
hat; er hat mich gesandt, zu verkündigen das Evangelium den Ar-
men.“
Lukas 4,18
. Nach seiner Taufe im Jordan durch Johannes den
Täufer „kam Jesus nach Galiläa und predigte das Evangelium vom
Reich Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllet“.
Markus 1,14.15
.
„Er wird aber vielen den Bund stärken eine Woche lang.“ Die hier
erwähnte Woche ist die letzte der siebzig; es sind die letzten sieben
Jahre der den Juden besonders zugemessenen Zeitspanne. Während
dieser Zeit, die sich von 27 bis 34 n. Chr. erstreckte, verkündigte Je-
sus ganz besonders den Juden das Evangelium, erst persönlich, dann
durch seine Jünger. Als die Apostel mit der frohen Botschaft vom
Reiche Gottes hinausgingen, lautete die Anweisung des Heilandes:
„Gehet nicht auf der Heiden Straße und ziehet nicht in der Samariter
Städte, sondern gehet hin zu den verlorenen Schafen aus dem Hause
Israel.“
Matthäus 10,5.6
.
„Mitten in der Woche wird das Opfer und Speisopfer aufhören.“
Im Jahre 31.n. Chr., dreieinhalb Jahre nach seiner Taufe, wurde der
Herr gekreuzigt. Mit diesem großen, auf Golgatha dargebrachten
Opfer hörten die Opferordnungen auf, die vier Jahrtausende lang in
die Zukunft, auf das Lamm Gottes, gewiesen hatten. Der Schatten
war im Wesen aufgegangen, und alle Opfer und Gaben des Zeremo-
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nialgesetzes hatten ihre Erfüllung gefunden.
Die besonders für die Juden bestimmten siebzig Wochen oder
vierhundertneunzig Jahre liefen, wie wir gesehen haben, im Jahre
34 n. Chr. ab. Zu jener Zeit besiegelte das jüdische Volk durch den
Beschluß des Hohen Rates die Verwerfung des Evangeliums, indem
es Stephanus steinigte und die Nachfolger Christi verfolgte. Dann
wurde der Welt die Heilsbotschaft verkündigt, die hinfort nicht län-