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Ein Glaubensmann der letzten Zeit
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Gottgetreuen aller Zeitalter zum Trost. Warum war sie jetzt wie ihr
Urheber seinem sich zu ihm bekennenden Volk zu einem Stein des
Anstoßes und einem Fels des Ärgernisses geworden? Hatte doch
unser Heiland selbst seinen Jüngern die Verheißung gegeben: „Wenn
ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, so will ich wiederkommen
und euch zu mir nehmen.“
Johannes 14,3
. Als der mitleidsvolle Erlö-
ser die Verlassenheit und den Kummer seiner Nachfolger voraussah,
beauftragte er Engel, sie mit der Versicherung zu trösten, daß er per-
sönlich wiederkäme, und zwar ebenso, wie er gen Himmel gefahren
war. Als die Jünger standen und zum Himmel aufschauten, um einen
letzten Blick auf den zu werfen, den sie liebten, wurde ihre Aufmerk-
samkeit von den Worten in Anspruch genommen: „Ihr Männer von
Galiläa, was steht ihr und sehet gen Himmel? Dieser Jesus, welcher
von euch ist aufgenommen gen Himmel, wird kommen, wie ihr ihn
gesehen habt gen Himmel fahren.“
Apostelgeschichte 1,11
. Durch
die Botschaft des Engels wurde ihre Hoffnung neu angefacht. Die
Jünger „kehrten wieder gen Jerusalem mit großer Freude und waren
allewege im Tempel, priesen und lobten Gott“.
Lukas 24,52.53
. Sie
freuten sich nicht, weil Jesus von ihnen getrennt war und sie im
Kampf mit den Prüfungen und Versuchungen der Welt alleinstanden,
sondern sie frohlockten über die Versicherung des Engels, daß Jesus
wiederkommen würde.
Die Verkündigung des Kommens Christi sollte wie damals, als
sie durch die Engel den Hirten von Bethlehem gebracht wurde,
eine Botschaft großer Freude sein. Alle, die den Heiland wahrhaft
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liebhaben, können die auf Gottes Wort gegründete Botschaft nur
freudig begrüßen, jene Botschaft, daß der, welcher der Mittelpunkt
ihrer Hoffnung auf ein ewiges Leben ist, wiederkommen soll —
nicht, um wie bei seinem ersten Kommen geschmäht, verachtet und
verworfen zu werden, sondern in Macht und Herrlichkeit, um sein
Volk zu erlösen. Alle, die den Heiland nicht lieben, wünschen, daß
er wegbleiben möge, und es kann keinen überzeugenderen Beweis
für den Abfall der Kirchen von Gott geben, als die Erbitterung und
die Feindseligkeit, die diese von Gott gesandte Botschaft auslöst.
Wer die Botschaft von der Wiederkunft Christi annahm, erkannte
die Notwendigkeit der Reue und Demütigung vor Gott. Viele hatten
lange zwischen Christus und der Welt hin und her geschwankt, fühl-
ten aber nun, daß es Zeit sei, einen festen Standpunkt einzunehmen.