Seite 348 - Der gro

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Der große Kampf
„Alles, was die Ewigkeit angeht, nahm für sie eine ungewöhnliche
Wirklichkeit an. Der Himmel wurde ihnen nahegebracht, und sie
fühlten sich vor Gott schuldig.
Christen erwachten zu neuem geist-
lichen Leben. Sie erfaßten, daß die Zeit kurz sei und daß bald getan
werden müsse, was sie für ihre Mitmenschen tun wollten. Das Ir-
dische trat in den Hintergrund, die Ewigkeit schien frei vor ihnen
zu liegen, und die das ewige Wohl und Wehe der Seele betreffen-
den Dinge stellten alle zeitlichen Fragen in den Schatten. Der Geist
Gottes ruhte auf ihnen und verlieh ihrem ernsten Aufruf an ihre
Brüder und an die Sünder, sich auf den Tag Gottes vorzubereiten,
besondere Kraft. Das stille Zeugnis ihres täglichen Wandels war für
die scheinheiligen und unbekehrten Kirchenglieder ein beständiger
Vorwurf. Sie wünschten in ihrer Jagd nach Vergnügungen, Gelder-
werb und weltlicher Ehre nicht gestört zu werden. Auf diese Weise
entstand Feindschaft und Widerstreit gegen die Adventwahrheit und
ihre Verkünder.
Da die Beweisführungen aus den prophetischen Zeitabschnitten
nicht erschüttert werden konnten, bemühten sich die Gegner, von
der Untersuchung dieses Themas abzuraten, indem sie lehrten, die
Weissagungen seien versiegelt. Also folgten die Protestanten den
Fußtapfen der römisch-katholischen Kirche. Während die päpstliche
Kirche den Laien die Bibel vorenthielt, (Siehe Anm. 047) behaupte-
ten die protestantischen Kirchen, daß ein wichtiger Teil des heiligen
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Wortes nicht verstanden werden könne, und zwar jener Teil, der vor
allem Wahrheiten enthält, die auf unsere Zeit verweisen.
Prediger und Volk erklärten, die Weissagungen Daniels und der
Offenbarung seien unverständliche Geheimnisse. Aber Christus hatte
seine Jünger hinsichtlich der Ereignisse, die in ihrer Zeit stattfinden
sollten, auf die Worte des Propheten Daniel verwiesen und gesagt:
„Wer das liest, der merke darauf!“
Matthäus 24,15
. Der Behauptung,
daß die Offenbarung ein Geheimnis sei, das nicht verstanden werden
könne, widerspricht schon der Titel dieses Buches: „Dies ist die
Offenbarung Jesu Christi, die ihm Gott gegeben hat, seinen Knechten
zu zeigen, was in der Kürze geschehen soll ... Selig ist, der da liest
und die da hören die Worte der Weissagung und behalten, was darin
geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe.“
Offenbarung 1,1-3
.
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