Seite 410 - Der gro

Basic HTML-Version

406
Der große Kampf
legen. Ihre Erwartungen hatten sich auch nicht in einem einzigen
Punkt erfüllt; ihre Hoffnungen starben mit Jesus. Erst nachdem
ihr Herr sieghaft aus dem Grabe hervorgegangen war, konnten sie
erfassen, daß alles durch die Weissagung vorhergesagt worden war,
und „daß Christus mußte leiden und auferstehen von den Toten“.
Apostelgeschichte 17,3
.
Fünfhundert Jahre früher hatte der Herr durch den Propheten
Sacharja erklärt: „Du, Tochter Zion, freue dich sehr, und du, Tochter
Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter
und ein Helfer, arm, und reitet auf einem Esel und auf einem jungen
Füllen der Eselin.“
Sacharja 9,9
. Hätten die Jünger gewußt, daß
Jesus zum Gericht und zum Tode ging, sie hätten diese Weissagung
nicht erfüllen können.
Auf die gleiche Weise erfüllten Miller und seine Gefährten die
Weissagung und verkündigten eine Botschaft, von der die Schrift
vorausgesagt hatte, daß sie der Welt gebracht werden sollte. Sie
hätten diese aber nicht bringen können, wenn sie die Weissagun-
gen völlig verstanden hätten, die auf ihre Enttäuschung hinwiesen
und noch eine andere Botschaft darlegten, die vor der Wiederkunft
des Herrn allen Nationen gepredigt werden sollte. Die erste und
die zweite Engelsbotschaft wurden zur rechten Zeit gepredigt und
erfüllten die Aufgabe, die Gott durch sie vollbringen wollte.
Die Welt hatte in der Erwartung zugesehen, daß, falls die Zeit
vorüberginge und Christus nicht käme, die ganze Lehre des Ad-
ventismus aufgegeben würde. Während viele unter der starken Ver-
suchung ihren Glauben aufgaben, hielten etliche daran fest. Die
Früchte der Adventbewegung, der Geist der Demut und der eigenen
Herzenserforschung, des Verzichtes auf die Welt und die Umge-
staltung des Lebens, die das Werk begleitet hatten, bezeugten, daß
es von Gott war. Sie wagten nicht, in Abrede zu stellen, daß die
[408]
Kraft des Heiligen Geistes die Predigt der Botschaft von der Wie-
derkunft Christi bezeugte, und sie konnten keinen Fehler in ihrer
Berechnung der prophetischen Perioden entdecken. Den tüchtigsten
ihrer Gegner war es nicht gelungen, ihre Methode der prophetischen
Auslegung umzustoßen. Ohne biblische Beweise konnten sie den
Standpunkt nicht aufgeben, den sie durch ernstes Forschen in der
Heiligen Schrift mit vom Geiste Gottes erleuchteten Sinnen und
mit von seiner lebendigen Kraft brennenden Herzen erreicht hatten;