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Was ist das Heiligtum?
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stel, „geschieht keine Vergebung.“ „Des Leibes Leben ist im Blut.“
3.Mose 17,11
. Das gebrochene Gesetz Gottes forderte das Leben
des Übertreters. Das Blut, welches das verwirkte Leben des Sünders
darstellte, dessen Schuld das Opfertier trug, wurde vom Priester in
das Heilige getragen und vor den Vorhang gesprengt, hinter dem
sich die Bundeslade mit den Tafeln des Gesetzes befand, das der
Sünder übertreten hatte. Durch diese Handlung wurde die Sünde
durch das Blut bildlich auf das Heiligtum übertragen. In einigen
Fällen wurde das Blut nicht in das Heilige getragen; dann jedoch
wurde das Fleisch von dem Priester gegessen, wie Mose die Söhne
Aarons anwies und sagte: „Er (Gott) hat‘s euch gegeben, daß ihr die
Missetat der Gemeinde tragen sollt.“
3.Mose 10,17
. Beide Handlun-
gen versinnbildeten gleicherweise die Übertragung der Sünde von
dem Bußfertigen auf das Heiligtum.
So geschah der Dienst, der das ganze Jahr über Tag für Tag
vor sich ging. Die Sünden Israels wurden auf diese Weise auf das
Heiligtum übertragen, und eine besondere Handlung war nötig, um
sie wegzuschaffen. Gott befahl, daß jede der heiligen Abteilungen
versöhnt werden sollte. „Und soll also versöhnen das Heiligtum von
der Unreinigkeit der Kinder Israel und von ihrer Übertretung in allen
ihren Sünden. Also soll er auch tun der Hütte des Stifts; denn sie
sind unrein, die umher lagern.“ Es mußte ferner die Versöhnung
vollzogen werden für den Altar, um ihn zu „reinigen und heiligen
von der Unreinigkeit der Kinder Israel“.
3.Mose 16,16.19
.
Einmal im Jahr, am großen Versöhnungstag, ging der Priester in
das Allerheiligste, um das Heiligtum zu reinigen. Das dort vollzoge-
ne Werk vollendete die jährliche Runde des Dienstes im Heiligtum.
Am Versöhnungstag wurden zwei Ziegenböcke vor die Tür der Stifts-
hütte gebracht und das Los über sie geworfen, „ein Los dem Herrn
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und das andere dem Asasel“.
3.Mose 16,8
. Der Bock, auf den des
Herrn Los viel, sollte als Sündopfer für das Volk geschlachtet wer-
den, und der Priester mußte dessen Blut hinter den Vorhang bringen
und es auf den Gnadenstuhl und vor den Gnadenstuhl sprengen.
Auch mußte es auf den Räucheraltar, der vor dem Vorhang stand,
gesprengt werden.
„Da soll denn Aaron seine beiden Hände auf sein (des lebenden
Bockes) Haupt legen und bekennen auf ihn alle Missetat der Kinder
Israel und alle ihre Übertretung in allen ihren Sünden, und soll