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Erweckungen der Neuzeit
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Gott hatte befohlen, daß „kein Fehl“ (
2.Mose 12,5f
) am Opfer sein
sollte. So wird auch den Christen geboten, ihre Leiber zum Opfer
zu begeben, das da lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei. Dazu
müssen aber alle ihre Kräfte in dem bestmöglichen Zustand erhal-
ten werden. Jede Handlung, die die körperliche oder geistige Kraft
schwächt, macht den Menschen für den Dienst seines Schöpfers un-
tauglich. Könnte Gott Wohlgefallen an etwas finden, das nicht unser
Bestes ist? Christus sagte: „Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von
ganzem Herzen.“
Matthäus 22,37
. Alle, die Gott von ganzem Herzen
lieben, werden ihm den besten Dienst ihres Lebens weihen wollen
und beständig danach trachten, jede Kraft ihrer Persönlichkeit mit
den Gesetzen in Übereinstimmung zu bringen, die ihre Fähigkeit,
seinen Willen zu tun, fördern. Sie werden nicht, indem sie ihre Ge-
nußsucht oder Leidenschaften befriedigen, das Opfer schwächen
oder verunreinigen, das sie ihrem himmlischen Vater darbringen.
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Petrus sagt: „Enthaltet euch von fleischlichen Lüsten, welche
wider die Seele streiten.“
1.Petrus 2,11
. Jede sündhafte Befriedigung
führt zur Abstumpfung der Geisteskräfte und schwächt das geisti-
ge und geistliche Wahrnehmungsvermögen, so daß das Wort oder
der Geist Gottes das Herz nur schwach beeindrucken kann. Pau-
lus schreibt an die Korinther: „Lasset uns von aller Befleckung des
Fleisches und des Geistes uns reinigen und fortfahren mit der Heili-
gung in der Furcht Gottes.“
2.Korinther 7,1
. Und den Früchten des
Geistes: „Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit,
Glaube, Sanftmut“, reiht er die „Keuschheit“ an.
Galater 5,22
.
Wie viele, die sich Christen nennen, schwächen aber ungeach-
tet dieser von Gott eingegebenen Aussagen ihre Kräfte, indem sie
nach Gewinn jagen oder der Mode huldigen; wie viele würdigen
ihr gottebenbildliches Menschentum durch Prasserei, Weintrinken
und verbotene Genüsse herab! Und die Kirche, anstatt das Übel zu
rügen, ermutigt es nur zu oft, indem sie die Eßlust, das Verlangen
nach Gewinn oder die Liebe zu Vergnügungen herausfordert, um
ihre Kasse wieder zu füllen, wozu die Liebe zu Christus zu schwach
ist. Würde Jesus die Kirchen von heute betreten und dort den un-
heiligen Verkehr und die Schwelgerei wahrnehmen, die im Namen
der Religion veranstaltet werden, triebe er da nicht diese Tempel-
schänder hinaus, wie er einst jene Geldwechsler aus dem Tempel
jagte?