Seite 502 - Der gro

Basic HTML-Version

498
Der große Kampf
immer den Geist des Hasses und des Widerstandes. Wirken Got-
tes Warnungsbotschaften auf das Gewissen, so verleitet Satan die
Menschen, sich zu rechtfertigen und bei andern Teilnahme für ihr
sündiges Leben zu suchen. Statt ihre Irrtümer zu berichtigen, erregen
sie Unwillen gegen den Mahnenden, als sei er die einzige Ursache
ihrer Schwierigkeit. Von den Tagen des gerechten Abel bis in unsere
Zeit hat sich dieser Geist denen gegenüber offenbart, die es wagten,
die Sünde zu rügen.
Durch die gleiche falsche Darstellung des Wesens Gottes, deren
Satan sich im Himmel bediente und die Gott als streng und herrsch-
süchtig abstempelte, verleitete er die Menschen zur Sünde. Und als
er damit Erfolg hatte, behauptete er, Gottes ungerechte Einschrän-
kungen hätten zum Fall der Menschen geführt, wie sie auch Anlaß
zu seiner eigenen Empörung gewesen wären.
Aber der Ewige selbst verkündet sein Wesen als „Herr, Herr,
Gott, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade
und Treue! der da bewahret Gnade in tausend Glieder und vergibt
Missetat, Übertretung und Sünde, und vor welchem niemand un-
schuldig ist.“
2.Mose 34,6.7
.
Durch die Verbannung Satans aus dem Himmel bekundete Gott
seine Gerechtigkeit und behauptete die Ehre seines Thrones. Als
aber der Mensch sündigte, weil er auf die Täuschungen dieses ab-
gefallenen Engelfürsten einging, bewies Gott seine Liebe, indem er
seinen eingeborenen Sohn für die gefallene Menschheit in den Tod
gab. In der Versöhnung offenbart sich das Wesen Gottes. Das Kreuz
ist für das ganze Weltall der mächtigste Beweis, daß das sündige
[504]
Verhalten Luzifers in keiner Hinsicht der Herrschaft Gottes zur Last
gelegt werden kann.
In dem Kampf zwischen Christus und Satan wurde während des
irdischen Wirkens Jesu der Charakter des großen Betrügers entlarvt.
Nichts hatte Satan so gründlich von der Zuneigung der himmlischen
Engel und des ganzen dem Gesetz ergebenen Weltalls trennen kön-
nen wie dieser grausame Streit gegen den Erlöser der Welt. Die
vermessene Lästerung in seiner Forderung, Christus solle ihn an-
beten, seine anmaßende Dreistigkeit, ihn auf den Bergesgipfel und
die Tempelzinne zu tragen, die heimtückische Absicht, die in dem
Vorschlag kund wurde, Christus solle sich von dieser schwindelnden
Höhe hinabstürzen, die nie ruhende Bosheit, die ihn von Ort zu Ort