Seite 52 - Der gro

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Der große Kampf
Christi an bis in unsere Zeit hinein haben seine getreuen Jünger den
Haß und den Widerspruch der Menschen erweckt, die die Wege der
Sünde lieben und ihnen nachgehen.
Wie kann aber das Evangelium eine Botschaft des Friedens ge-
nannt werden? Als Jesaja die Geburt des Messias vorhersagte, gab er
ihm den Titel „Friedefürst“. Als die Engel den Hirten verkündigten,
daß Christus geboren sei, sangen sie über den Ebenen Bethlehems:
„Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden und den Menschen
ein Wohlgefallen!“
Lukas 2,14
. Zwischen diesen prophetischen Aus-
sagen und den Worten Christi: „Ich bin nicht gekommen, Frieden zu
senden, sondern das Schwert“ (
Matthäus 10,34
), scheint ein Wider-
spruch zu bestehen. Doch richtig verstanden, stimmen beide Aus-
sprüche vollkommen überein. Das Evangelium ist eine Botschaft
des Friedens. Das Christentum verbreitet, wenn es angenommen
und ausgelebt wird, Frieden, Eintracht und Freude über die ganze
Erde. Die Religion Christi verbindet alle, die ihre Lehren anneh-
men, in inniger Bruderschaft miteinander. Es war Jesu Aufgabe, die
Menschen mit Gott und somit auch mit einander zu versöhnen. Aber
die Welt befindet sich im großen und ganzen unter der Herrschaft
Satans, des bittersten Feindes Christi. Das Evangelium zeigt ihr die
Grundsätze des Lebens, die mit ihren Sitten und Wünschen völlig
im Widerspruch stehen, und gegen die sie sich empört. Sie haßt die
Reinheit, die ihre Sünden offenbart und verurteilt, und sie verfolgt
und vernichtet alle, die ihr jene gerechten und heiligen Ansprüche
vor Augen halten. In diesem Sinne — da die erhabenen Wahrheiten,
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die das Evangelium bringt, Haß und Streit zeitigen — wird es ein
Schwert genannt.
Das geheimnisvolle Wirken der Vorsehung, die zuläßt, daß der
Gerechte von der Hand des gottlosen Verfolgung erleidet, hat viele,
die schwach im Glauben sind, schon in größte Verlegenheit gebracht.
Manche sind sogar bereit, ihr Vertrauen zu Gott wegzuwerfen, weil
er es zuläßt, daß es den niederträchtigsten Menschen wohlergeht,
während die besten und aufrichtigsten von ihrer grausamen Macht
bedrängt und gequält werden. Wie, fragt man, kann ein Gerechter
und Barmherziger, dessen Macht unendlich ist, solche Ungerechtig-
keit und Unterdrückung dulden? — Mit einer solchen Frage haben
wir nichts zu tun. Gott hat uns ausreichende Beweise seiner Liebe
gegeben, und wir sollen nicht an seiner Güte zweifeln, weil wir das