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Der große Kampf
nichts, sie haben auch keinen Lohn mehr — denn ihr Gedächtnis
ist vergessen, daß man sie nicht mehr liebt noch haßt noch neidet
— und haben kein Teil mehr auf der Welt an allem, was unter der
Sonne geschieht ... Denn bei den Toten, dahin du fährst, ist weder
Werk, Kunst, Vernunft noch Weisheit.“
Prediger 9,5.6.10
.
Als Hiskias Leben, in Erfüllung seines Gebets, um fünfzehn
Jahre verlängert wurde, huldigte der dankbare König Gott mit Lob
und Preis für seine große Barmherzigkeit. In diesem Lobgesang
nennt er den Grund seiner Freude: „Denn die Hölle lobt dich nicht;
so rühmt dich der Tod nicht, und die in die Grube fahren, warten
nicht auf deine Wahrheit; sondern allein, die da leben, loben dich,
wie ich jetzt tue.“
Jesaja 38,18.19
. Die allgemeine Theologie sagt
von den gerechten Toten, daß sie im Himmel seien, wo sie, in Wonne
lebend, Gott mit unsterblicher Zunge preisen; aber Hiskia konnte
im Tode keine solche herrliche Erwartung sehen. Mit seinen Worten
stimmt das Zeugnis des Psalmisten überein: „Im Tode gedenkt man
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dein nicht; wer will dir bei den Toten danken?“ „Die Toten werden
dich, Herr, nicht loben, noch die hinunterfahren in die Stille.“
Psalm
6,6
;
Psalm 115,17
.
Petrus sagte am Pfingsttag von dem Erzvater David. „Er ist
gestorben und begraben, und sein Grab ist bei uns bis auf diesen Tag
... Denn David ist nicht gen Himmel gefahren.“
Apostelgeschichte
2,29.34
. Die Tatsache, daß David bis zur Auferstehung im Grabe
bleibt, beweist: Die Gerechten gehen beim Tode nicht in den Himmel
ein. Nur durch die Auferstehung und kraft der Tatsache, daß Christus
auferstanden ist, kann David schließlich zur Rechten Gottes sitzen.
Paulus erklärte: „So die Toten nicht auferstehen, so ist Christus
auch nicht auferstanden. Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist
euer Glaube eitel, so seid ihr noch in euren Sünden. So sind auch
die, so in Christo entschlafen sind, verloren.“
1.Korinther 15,16-
18
. Wären 4000 Jahre lang die Gerechten beim Tode sofort in den
Himmel aufgenommen worden, wie hätte Paulus dann sagen können,
daß, wenn es keine Auferstehung gäbe, „auch die, so in Christo
entschlafen sind, verloren“ seien? Es wäre dann überhaupt keine
Auferstehung nötig.
Der Märtyrer Tyndale sagte über den Zustand der Toten: „Ich
gestehe offen, ich bin nicht davon überzeugt, daß sie schon in der
Herrlichkeit leben, wie Christus und die erwählten Engel Gottes.