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Der große Kampf
bemühen, die Besprechung dieser wichtigen Fragen zu unterdrücken.
Die Kirche wendet sich an den starken Arm der Staatsgewalt, und
zwar werden sich Katholiken und Protestanten in diesem Bemühen
vereinigen. Wenn die Bewegung, die Sonntagsfeier zu erzwingen,
kühner und entschiedener wird, werden die Gesetze gegen diejeni-
gen angerufen werden, die die Gebote Gottes halten. Man wird sie
mit Geldstrafen und Gefängnis bedrohen; einigen wird man einfluß-
reiche Stellungen und andere Belohnungen und Vorteile anbieten,
damit sie ihrem Glauben entsagen. Ihre standhafte Antwort aber lau-
tet: Beweist uns unseren Irrtum aus dem Worte Gottes — dieselbe
Bitte, die Luther unter ähnlichen Umständen ausgesprochen hatte.
Vor Gericht geführt, werden sie die Wahrheit eindeutig rechtfertigen,
und manche Zuhörer werden sich entschließen, alle Gebote Gottes
zu halten. So werden Tausende von Menschen das Licht sehen, die
es sonst nie geschaut hätten.
Gewissenhafter Gehorsam gegen Gottes Wort wird als Empö-
rung angesehen werden. Von Satan verblendet, werden die Eltern
das gläubige Kind hart und streng behandeln; Herrschaften werden
ihre Bedienten, die die Gebote halten, unterdrücken. Die Liebe wird
erkalten; Kinder werden enterbt und aus dem Haus getrieben. Die
Worte des Paulus: „Alle, die gottselig leben wollen in Christo Jesu,
müssen Verfolgung leiden“ (
2.Timotheus 3,12
) werden buchstäblich
in Erfüllung gehen. Da sich die Verteidiger der Wahrheit weigern,
den Sonntag als Sabbat zu ehren, werden manche von ihnen ins Ge-
fängnis geworfen, andere verbannt und etliche wie Sklaven behandelt
werden. Dem menschlichen Verstand scheint dies alles jetzt unmög-
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lich; wenn aber der zügelnde Geist Gottes den Menschen entzogen
wird und sie der Herrschaft Satans, der die göttlichen Verordnungen
haßt, überlassen bleiben, dann werden sich ungewöhnliche Dinge
enthüllen. Das Herz kann sehr grausam sein, sobald Gottesfurcht
und Liebe verschwunden sind.
Wenn der Sturm herannaht, werden viele, die sich zur dritten
Engelsbotschaft bekannt haben, aber nicht durch den Gehorsam ge-
gen die Wahrheit geheiligt worden sind, ihren Standpunkt aufgeben
und sich zu den Reihen der Gegner schlagen. Indem sie sich mit der
Welt vereinigen und an ihrem Geist teilhaben, kommen sie dahin, die
Dinge in nahezu dem gleichen Licht zu betrachten wie die Welt, und
wenn die Prüfung an sie herantritt, wählen sie die leichte, allseits be-