Seite 607 - Der gro

Basic HTML-Version

Die letzte Warnung
603
liebte Seite. Talentvolle Männer von ansprechendem Benehmen, die
sich einst der Wahrheit erfreuten, setzen ihre Kräfte ein, um Seelen
zu täuschen und irrezuleiten, und werden die bittersten Feinde ihrer
ehemaligen Brüder. Wenn jene, die den Sabbat halten, vor Gericht
gestellt werden, um sich um ihres Glaubens willen zu verantwor-
ten, sind diese Abtrünnigen die wirksamsten Werkzeuge Satans,
sie zu verleumden und anzuklagen und durch falsche Berichte und
Einflüsterungen die Herrscher gegen sie aufzuhetzen.
In dieser Zeit der Verfolgung wird der Glaube der Diener des
Herrn geprüft werden. Sie haben im Hinblick auf Gott und sein
Wort die Warnung treulich verkündet; Gottes Geist wirkte auf ihre
Herzen und zwang sie zu reden. Von heiligem Eifer angeregt und
vom Geist Gottes mit Macht getrieben, gingen sie an die Ausführung
der ihnen aufgetragenen Aufgaben, ohne die Folgen zu bedenken,
die ihnen durch die Verkündigung des ihnen von Gott eingegebe-
nen Wortes erwachsen könnten. Sie waren weder auf ihr irdisches
Wohlergehen bedacht, noch haben sie danach getrachtet, ihren guten
Ruf oder ihr Leben zu bewahren; dennoch werden manche, wenn
der Sturm des Widerstandes und der Schmach über sie hereinbricht,
von Bestürzung überwältigt, bereit sein auszurufen: Hätten wir die
Folgen unserer Worte vorhergesehen, sie wären ungesagt geblieben.
— Sie sind ringsum von Schwierigkeiten umgeben. Satan bestürmt
sie mit grimmigen Versuchungen. Die Aufgabe, die sie in Angriff
genommen haben, scheint ihre Fähigkeiten weit zu übersteigen, um
sie vollenden zu können. Man droht ihnen, sie umzubringen. Die
[610]
Begeisterung, die sie beseelte, ist dahin; sie können nicht mehr den
Weg zurückgehen. Dann flehen sie, sich ihrer äußersten Ohnmacht
bewußt, zu dem Allmächtigen um Kraft. Sie erinnern sich, daß die
Worte die sie gesprochen haben, nicht ihre eigenen Worte waren,
sondern die Worte dessen, der ihnen befohlen hatte, die Warnung zu
erteilen. Gott pflanzte die Wahrheit in ihre Herzen, und sie konnten
nicht anders, sie mußten sie verkündigen.
Die gleichen Prüfungen haben Männer Gottes in den vergan-
genen Zeiten durchgemacht. Wiklif, Hus, Luther, Tyndale, Baxter,
Wesley, sie verlangten, daß alle Lehren durch die Bibel geprüft wer-
den sollten und erklärten, sich von allem lossagen zu wollen, was
diese verdamme. Gegen diese Männer wütete die Verfolgung mit
unerbittlichem Zorn, und doch hörten sie nicht auf, die Wahrheit zu