Seite 623 - Der gro

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Die trübselige Zeit
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Untergang wollen, wird Gottes Volk aus den Städten und Dörfern
fliehen, sich in Gruppen sammeln und an den ödesten und einsam-
sten Orten wohnen. Viele werden in Bergfesten Zuflucht finden.
Gleich den Christen der piemontesischen Täler werden sie die ho-
hen Örter der Erde zu ihrem Heiligtum machen und Gott für den
Schutz der Felsen danken.
Jesaja 33,16
. Aber viele aus allen Völkern
und Ständen, hoch und niedrig, reich und arm, schwarz und weiß,
werden außerordentlich ungerechte und grausame Gefangenschaft
zu erdulden haben. Die Geliebten Gottes müssen beschwerliche
Tage verbringen: in Ketten gebunden, hinter Schloß und Riegel, zum
Tode verurteilt, einige anscheinend dem Hungertode überlassen in
finsteren und ekelerregenden Verliesen, kein menschliches Ohr steht
ihren Wehklagen offen, keine menschliche Hand bereit, ihnen zu
helfen.
Wird der Herr sein Volk in dieser schweren Stunde vergessen?
Vergaß er den treuen Noah, als die vorsintflutliche Welt von den
Gerichten Gottes heimgesucht wurde? Vergaß er Lot, als Feuer vom
Himmel herabfuhr, um die Städte der Ebene zu verzehren? Vergaß
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er den von Götzendienern umgebenen Joseph in Ägypten? Vergaß
er Elia, als der Eid Isebels ihn mit dem Schicksal der Baalspro-
pheten bedrohte? Vergaß er Jeremia in der finsteren, schauerlichen
Grube des Gefängnisses? Vergaß er die drei tapferen Jünglinge im
Feuerofen, oder Daniel in der Löwengrube?
„Zion aber spricht: Der Herr hat mich verlassen, der Herr hat
mein vergessen. Kann auch ein Weib ihres Kindleins vergessen,
daß sie sich nicht erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie
desselben vergäße, so will ich doch dein nicht vergessen. Siehe, in
die Hände habe ich dich gezeichnet.“
Jesaja 49,14-16
. Der Herr der
Heerscharen hat gesagt, daß „wer euch antastet, der tastet seinen
Augapfel an“.
Sacharja 2,12
.
Obgleich die Feinde sie ins Gefängnis werfen, so können die
Kerkermauern den Verkehr zwischen ihnen und Christus doch nicht
absperren. Einer, der ihre Schwachheit sieht und mit jeder Prüfung
vertraut ist, thront über allen irdischen Mächten, und Engel werden
sie in ihren einsamen Gefängniszellen besuchen und ihnen Licht
und Frieden vom Himmel bringen. Das Gefängnis wird wie ein
Palast sein, denn die reich sind im Glauben befinden sich dort; die
düsteren Mauern werden von himmlischen Licht erhellt wie damals,