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Der große Kampf
gen“.
Matthäus 21,41
. In der Sünde und Bestrafung jener untreuen
Männer sehen die Priester und Ältesten ihr eigenes Verhalten und ih-
re eigene gerechte Verurteilung. Und jetzt schreien sie in Todesangst.
Lauter als der Ruf: „Kreuzige ihn! kreuzige ihn!“ in den Straßen
Jerusalems ertönte, erschallt der schreckliche, verzweifelte Weheruf:
„Es ist Gottes Sohn! Es ist der wahre Messias!“ Sie bemühen sich,
aus der Gegenwart des Königs aller Könige zu fliehen. In tiefen Erd-
höhlen, die sich durch den Aufruhr der Elemente bildeten, suchen
sie sich vergebens zu verbergen.
In dem Leben aller, die die Wahrheit verwerfen, gibt es Augen-
blicke, da das Gewissen erwacht, da ihnen ihr Gedächtnis qualvolle
Erinnerungen an Worte und Taten der Heuchelei vorhält, da die See-
le von Reue geplagt wird. Aber was sind diese, verglichen mit den
Gewissensbissen jenes Tages, da „Angst und Not kommt“, da das
„Unglück als ein Wetter“ offenbar wird!
Sprüche 1,27
. Die Christus
und seine Nachfolger gern umgebracht hätten, sehen nun die Herr-
lichkeit, die auf ihnen ruht. Inmitten des Schreckens hören sie die
Heiligen freudig ausrufen: „Siehe, das ist unser Gott, auf den wir
harren, und er wird uns helfen.“
Jesaja 25,9
.
Während die Erde schwankt, die Blitze zucken und der Donner
grollt, ruft die Stimme des Sohnes Gottes die schlafenden Heili-
gen hervor. Er blickt auf die Gräber der Gerechten und ruft, seine
Hand zum Himmel erhebend: „Erwachet, erwachet, erwachet! die
ihr im Staube schlaft, und stehet auf!“ Auf der ganzen Erde werden
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die Toten diese Stimme hören, und die sie hören, werden leben.
Die Erde wird dröhnen von den Tritten der außerordentlich großen
Schar aus allen Heiden, Geschlechtern, Völkern und Sprachen. Aus
den Gefängnissen des Todes kommen sie, angetan mit unsterblicher
Herrlichkeit, und rufen: „Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein
Sieg?“
1.Korinther 15,55
. Und die lebenden Gerechten und die auf-
erstandenen Heiligen vereinen ihre Stimmen zu langem, fröhlichem
Siegesjubel.
Alle kommen in derselben Größe aus ihren Gräbern, wie sie hin-
eingelegt wurden. Adam, der mitten unter der auferstandenen Schar
steht, ist von erhabener Höhe und majestätischer Gestalt, nur wenig
kleiner als der Sohn Gottes. An ihm wird ein auffallender Gegensatz
zu den späteren Geschlechtern deutlich; in dieser einen Beziehung
sieht man die tiefgehende Entartung des Menschengeschlechts. Alle