Seite 127 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Abraham in Kanaan
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Gründen deren Kinder dann Familien, fühlen diese sich gewiß nicht
dazu verpflichtet, ihre eigenen Kinder wiederum Dinge zu lehren, in
denen sie selbst niemals unterwiesen worden sind. Deshalb gibt es
so viele gottlose Familien, und darum auch ist die Verderbtheit so
hartnäckig und weitverbreitet.
Erst wenn die Eltern selbst das Gesetz des Herrn mit reinem Her-
zen befolgen, sind sie darauf eingestellt, auch ihren Kindern das zu
gebieten. Diesbezüglich ist wirklich eine gründliche und umfassen-
de Neugestaltung erforderlich. Eltern und Prediger brauchen diese
Erneuerung: sie müssen Gott in ihre Heime aufnehmen. Bei Mei-
nungsverschiedenheiten sollten sie mit ihren Familien Gottes Wort
durchforschen und dieses zum Ratgeber nehmen. Und sie müssen
ihre Kinder dahingehend unterweisen, daß auf diese Weise Gottes
Stimme zu ihnen spricht, der sie unbedingt zu folgen haben.
Ihr Eltern, belehrt eure Kinder freundlich und geduldig darüber,
was es heißt, gottgefällig zu leben. Wer aus solcher Familie kommt,
ist ganz anders darauf vorbereitet, den Spitzfindigkeiten des Unglau-
bens zu begegnen. Für ihn ist und bleibt die Bibel Grundlage seines
Glaubens. Und damit besitzt er ein Fundament, das keine Kritik
unterhöhlen kann.
In vielen Familien wird das Gebet vernachlässigt. Die Eltern
meinen, sie hätten keine Zeit für eine Morgen- oder Abendandacht,
und seien es auch nur ein paar Minuten, um Gott für seine vielen
Gnadengaben zu danken — für Sonnenschein und Regen, durch die
die Pflanzenwelt gedeiht, sowie für den Schutz seiner heiligen Engel.
Auch haben sie keine Zeit dafür, den göttlichen Beistand und seine
Führung sowie die Gegenwart Jesu im Heime zu erbitten. Ochsen
oder Pferden gleich geht man ohne einen einzigen Gedanken an Gott
an die Arbeit. Und dabei sind die Menschen dem Sohne Gottes so
wertvoll, daß er sein Leben als Lösegeld für sie gab, damit sie nicht
verloren gingen. Sie aber würdigen seine große Güte wenig mehr
als die Kreatur.
Wie die Patriarchen vor alters errichten alle, die ihn lieben, dem
Herrn einen Altar, wo immer sie wohnen. Wenn es je eine Zeit gab,
in der jedes Haus ein Bethaus sein müßte, dann ist das heute. Väter
und Mütter sollten oft fürbittend zu Gott aufschauen, um das eigene
Wohl und das der Kinder zu erflehen. Als Priester der Familie pflege
der mit Frau und Kindern das Morgen- und Abendgebet. In solchem
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