Seite 15 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Warum ließ Gott die Sünde zu?
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hat mich schon gehabt im Anfang seiner Wege, ehe er etwas schuf,
von Anbeginn her. Ich bin eingesetzt von Ewigkeit her ... Als er die
Grundfesten der Erde legte, da war ich als sein Liebling bei ihm;
ich war seine Lust täglich und spielte vor ihm allezeit.“
Sprüche
8,22.23.29.30
.
Durch seinen Sohn wirkte der Vater bei der Erschaffung aller
himmlischen Wesen. „Denn in ihm ist alles geschaffen, ... es seien
Throne oder Herrschaften oder Reiche oder Gewalten; es ist alles
durch ihn und zu ihm geschaffen.“
Kolosser 1,16
. Engel sind Gottes
dienstbare Geister. Sie strahlen von dem Licht, das immerwährend
von seiner Gegenwart ausgeht, und eilen auf raschen Flügeln, sei-
nen Willen auszuführen. Aber der Sohn, der Gesalbte Gottes, „der
Abglanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens ... trägt
alle Dinge mit seinem kräftigen Wort“ (
Hebräer 1,3
) und hat den
Vorrang vor allen. „Der Thron der Herrlichkeit, erhaben von An-
beginn“ (
Jeremia 17,12
), war die Stätte seines Heiligtums. „Das
Zepter der Gerechtigkeit ist seines Reiches Zepter.“
Hebräer 1,8
.
„Hoheit und Pracht sind vor ihm, Macht und Herrlichkeit in seinem
Heiligtum.“
Psalm 96,6
. „Gnade und Treue gehen vor dir einher.“
Psalm 89,15
.
Die Grundlage der Herrschaft Gottes ist das Gesetz der Liebe.
Das Glück aller vernunftbegabten Wesen hängt von ihrer vollständi-
gen Übereinstimmung mit diesen erhabenen Grundsätzen der Ge-
rechtigkeit ab. Gott wünscht von allen seinen Geschöpfen Dienst
aus Liebe, der aus der Würdigung des göttlichen Charakters kommt.
Er hat keinen Gefallen an erzwungenem Gehorsam. Jeder hat die
persönliche Freiheit, ihm aus freiem Willen zu dienen.
Solange alle Geschöpfe die Gehorsamspflicht der Liebe aner-
kannten, herrschte im gesamten Weltall vollkommene Eintracht. Den
Willen ihres Schöpfers zu erfüllen, bedeutete für die himmlische
Schar Glück, seine Herrlichkeit widerzuspiegeln und sein Lob zu
verkündigen, Freude. Und solange die Liebe zu Gott das Höchste
für sie blieb, war die Liebe zueinander selbstlos und voller Vertrau-
en. Kein Mißklang störte die himmlische Harmonie. Aber dieser
glückliche Zustand änderte sich. Es gab einen, der die Freiheit miß-
brauchte, die Gott seinen Geschöpfen gewährte. Die Sünde nahm
ihren Ursprung in dem, der nächst Christus von Gott die höchste
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Ehrenstellung empfangen hatte und unter den Bewohnern des Him-