Seite 151 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Sodoms Untergang
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Viele pflegen auch Beziehungen zu Ungläubigen und verbinden sich
so mit den Widersachern Gottes.
Gott möchte, daß wir bei der Gründung eines Heimes vor allem
die sittlichen und religiösen Einflüsse unserer Umwelt bedenken.
Und doch kann man dabei in unangenehme Lagen kommen, weil
sich viele ihren Wohnort nicht aussuchen können. Aber wohin im-
mer die Pflicht uns ruft, wird Gott uns Kraft geben, Versuchungen zu
widerstehen, wenn wir uns auf die Gnade Christi verlassen, wachen
und beten. Aber wir sollten uns auch nicht unnötigerweise Einflüs-
sen aussetzen, die sich auf einen christlichen Charakter nachteilig
auswirken. Noch weniger sollten wir uns vorsätzlich in einer weltli-
chen, ungläubigen Umgebung niederlassen. Damit kränken wir Gott
und vertreiben die Engel aus unserm Hause.
Wer seinen Kindern auf Kosten ewigen Gewinns Reichtum und
Ansehen sichern will, wird erleben, daß diese vermeintlichen Vor-
teile letztlich furchtbaren Verlust bedeuten. Wie Lot sehen viele ihre
Kinder zugrunde gerichtet und vermögen kaum das eigene Seelen-
heil zu retten. Ihr Lebenswerk war vergeblich, ein beklagenswerter
Fehlschlag. Vielleicht wäre im andern Fall, bei mehr Weisheit, der
erworbene Besitz für die Kinder geringer gewesen, aber dafür war
ihnen der Anspruch auf ein unvergängliches Erbe sicher.
Das von Gott verheißene Erbe ist nicht in dieser Welt. Abraham
besaß „kein Eigentum darin, auch nicht einen Fuß breit“.
Apostel-
geschichte 7,5
. Er hatte zwar großen Besitz, aber er gebrauchte ihn
zur Ehre Gottes und zum Nutzen seiner Mitmenschen. Dabei sah er
diese Erde nicht als seine Heimat an. Der Herr hatte ihn aus seiner
götzendienerischen Umgebung herausgerufen mit der Verheißung,
ihm das Land Kanaan zu ewigem Besitz zu geben. Und doch erhiel-
ten es weder er noch sein Sohn noch seine Enkel. Als sich Abraham
einen Begräbnisplatz für seine verstorbene Frau wünschte, kaufte er
ihn von den Kanaanitern. Dieses Felsengrab in der Höhle Machpela
blieb sein einziger Besitz im Lande der Verheißung.
Das Wort Gottes fand zwar auch in der Besitznahme Kanaans
durch das Volk Israel keine endgültige Erfüllung, und doch blieb
es gewiß. „Nun ist die Verheißung Abraham zugesagt und seinem
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Nachkommen.“
Galater 3,16
. Er sollte teilhaben an der Erbschaft.
Die Erfüllung der Verheißung Gottes mag sich lange verzögern, denn
„ein Tag vor dem Herrn ist wie tausend Jahre und tausend Jahre wie