Seite 156 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Patriarchen und Propheten
Das ist mein Herr. Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich. Und
der Knecht erzählte Isaak alles, was er ausgerichtet hatte. Da führte
sie Isaak in das Zelt seiner Mutter Sara und nahm die Rebekka,
und sie wurde seine Frau, und er gewann sie lieb. Also wurde Isaak
getröstet über seine Mutter.“
1.Mose 24,63-67
.
Abraham hatte die Auswirkungen der Ehen zwischen Gottes-
fürchtigen und Gottlosen von den Tagen Kains bis in seine Zeit
beobachtet. Die Folgen seiner eigenen Ehe mit Hagar und die Heira-
ten Ismaels und Lots standen ihm vor Augen. Abrahams und Saras
Kleinglaube hatte zur Geburt Ismaels geführt. Dadurch war es zur
Vermischung der Nachkommen der Gerechten mit denen der Un-
göttlichen gekommen. Dem väterlichen Einfluß auf diesen Sohn
widerstanden die götzendienerische Verwandtschaft der Mutter und
Ismaels heidnische Frauen. Die Eifersucht Hagars und der Frauen,
die sie für Ismael wählte, umgab dessen Familie wie mit einer für
Abraham unüberwindbaren Schranke.
Seine Unterweisungen waren zwar nicht ohne Wirkung auf den
jungen Ismael geblieben. Aber getrennt vom Vater und verbittert
durch den dauernden Zank in seinem Heim, aus dem Liebe und Got-
tesfurcht gewichen waren, führte Ismael das ziellose Räuberleben
eines Wüstenhäuptlings. Dabei stand „seine Hand wider jedermann
und jedermanns Hand wider ihn“.
1.Mose 16,12
. In den letzten Le-
bensjahren bereute er allerdings seine bösen Wege und kehrte zum
Gott seines Vaters zurück. Aber seine Nachkommen blieben gekenn-
zeichnet durch seine Wesensart. Von ihm stammte ein mächtiges,
aufrührerisches, heidnisches Volk, das Isaaks Nachkommen immer
Beunruhigung und Verdruß bereitete.
Lots Frau war ein selbstsüchtiges, ungläubiges Menschenkind.
Sie beredete ihren Mann so lange, bis er sich von Abraham trennte.
Er selbst wäre wohl kaum in Sodom geblieben, denn dort entbehrte
er den Rat des klugen, gottesfürchtigen Erzvaters. Ohne Abrahams
gewissenhafte Unterweisung hätte ihn der Einfluß seiner Frau und
der Umgang mit jener bösen Stadt zum Abfall von Gott verführt.
Lots Heirat und die Wahl Sodoms zum Wohnort waren Glieder einer
Kette von Ereignissen, die über viele Generationen hin für die Welt
Verderben brachte.
Kein Gottesfürchtiger kann sich gefahrlos mit einem Ungläubi-
gen verbinden. „Können etwa zwei miteinander wandern, sie seien