Seite 174 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Patriarchen und Propheten
traute Gut empfinden. Er legte ihnen dringend ans Herz, die Herde
gewissenhaft zu weiden, die Schwachen zu stärken, die Müden auf-
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zurichten und sie vor reißenden Wölfen zu beschützen. Um seine
Schafe zu retten, gab Christus sein Leben, und er weist seine Hir-
ten auf seine beispielhafte Liebe hin. „Der Mietling aber ... des die
Schafe nicht eigen sind“, ist mit der Herde nicht wirklich verbunden.
Er arbeitet einzig um des Lohnes willen und ist auf den eigenen
Vorteil bedacht statt auf den Nutzen der Schafe. Bei Gefahr wird er
die Herde verlassen und fliehen.
Der Apostel Petrus ermahnt die Mitbrüder: „Weidet die Herde
Gottes, die euch befohlen ist, nach Gottes Willen, nicht gezwungen,
sondern willig; nicht um schändlichen Gewinnes willen, sondern
von Herzensgrund; nicht als die über die Gemeinden herrschen, son-
dern werdet Vorbilder der Herde.“
1.Petrus 5,2.3
. Paulus sagt dazu:
„So habt nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, unter
welche euch der heilige Geist gesetzt hat zu Bischöfen, zu weiden
die Gemeinde Gottes, welche er durch sein eigen Blut erworben hat.
Denn das weiß ich, daß nach meinem Abscheiden werden unter euch
kommen greuliche Wölfe, die die Herde nicht verschonen werden.“
Apostelgeschichte 20,28.29
.
Wer Mühe und Sorge, die zur Aufgabe des treuen Hirten gehören,
als Last empfindet, wird vom Apostel ermahnt: „Nicht gezwungen,
sondern willig; nicht um schändlichen Gewinnes willen, sondern
von Herzensgrund.“
1.Petrus 5,2.3
. Auf pflichtvergessene Knech-
te würde der Herr gern verzichten. Die Gemeinde Christi ist mit
seinem Blut erkauft worden, und jeder Hirt muß sich klarmachen,
welch unendlich großes Opfer die ihm anvertrauten Schafe gekostet
haben. So sollte er sie für unschätzbar wertvoll erachten und sich
unermüdlich um ihr Gedeihen kümmern. Der vom Geiste Christi
erfüllte Hirt wird dem selbstlosen Beispiel Jesu folgen und treu um
das Wohlergehen seiner Schützlinge bemüht sein. So wird die Herde
unter seiner Obhut gedeihen.
Alle werden einmal Rechenschaft über ihren Dienst ablegen
müssen. Der Meister wird jeden Hirten fragen: „Wo ist nun die
Herde, die dir befohlen war, deine herrliche Herde?“
Jeremia 13,20
.
Wer treu erfunden wird, soll reichen Lohn empfangen. „So wer-
det ihr“, sagt der Apostel, „wenn erscheinen wird der Erzhirte, die
unverwelkliche Krone der Ehren empfangen.“
1.Petrus 5,4
.