Seite 184 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Patriarchen und Propheten
ben untergraben, und sie könnten Gott nicht mehr vertrauensvoll
um Befreiung anflehen. Aber obwohl sie sich ihrer Unwürdigkeit
voll bewußt sind, gibt es bei ihnen keine verborgenen Sünden. Das
Versöhnungsblut Christi hat ihre Sünden getilgt, die sie nun nicht
mehr mahnen können.
Satan verführt viele Menschen zu der Annahme, Gott werde ihre
Untreue in kleinen Dingen schon übersehen. Aber der Herr beweist
durch sein Verhalten Jakob gegenüber, daß er Böses unter keinen
Umständen dulden oder gutheißen kann. Alle, die ihre Sünde zu
verbergen oder zu entschuldigen versuchen und sie ohne Bekenntnis
und Vergebung in der Berichtführung des Himmels anstehen lassen,
wird Satan überwältigen. Je höher ihr Stand und je ehrenvoller ihre
Stellung ist, desto schwerer wiegt ihre Handlungsweise in Gottes
Augen und desto gewisser ist der Triumph des großen Gegners.
Doch Jakobs Lebensgeschichte ist der Beweis dafür, daß Gott
niemanden verwirft, der sich zwar zur Sünde verleiten ließ, aber
in aufrichtiger Reue zu ihm zurückkehrt. Durch völlige Hingabe
und festen Glauben erlangte Jakob, was er durch eigene Kraft nicht
gewinnen konnte. Gott zeigte seinem Knecht, daß allein göttliche
Wirksamkeit und Gnade den Segen verleihen konnten, den er er-
sehnte. So wird es denen gehen, die in der Endzeit leben. Sind sie
von Gefahren umgeben und will sie Verzweiflung überkommen,
sollen sie sich ausschließlich auf die Verdienste Jesu Christi verlas-
sen. Wir können nichts aus uns selbst tun. Unserer Ohnmacht und
Unwürdigkeit bewußt, müssen wir unser ganzes Vertrauen auf den
gekreuzigten und auferstandenen Erlöser setzen. Wer das tut, wird
nicht umkommen. Die lange Liste unserer Übeltaten ist dem ewi-
gen Gott bekannt; diese Liste ist vollständig geführt, keines unserer
Vergehen also vergessen. Er aber, der das Rufen seiner Knechte in
früheren Zeiten hörte, wird auch unser gläubiges Bitten vernehmen
und die Übertretungen vergeben. Er hat es verheißen, und er wird
sein Wort halten.
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Jakob siegte, weil er Ausdauer und Entschlossenheit besaß. Seine
Erfahrung bezeugt die Macht des anhaltenden Gebetes. Jetzt ist es
an uns, ausdauernd beten und unerschütterlich glauben zu lernen.
Die größten Siege der Gemeinde Christi oder des einzelnen Christen
werden nicht durch Begabung oder Bildung, nicht mit Hilfe von
Reichtum oder menschlichem Wohlwollen gewonnen. Es sind die