Seite 236 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Patriarchen und Propheten
irdischen Herrschers nie wagen würden. Solche Leute sollten sich
darauf besinnen, daß sie im Blickfeld dessen sind, den Seraphim
anbeten und vor dem Engel ihr Antlitz verhüllen. Gott gebührt alle
Ehre. Wer seine Gegenwart wirklich verspürt, wird sich in Demut
vor ihm beugen und wie Jakob nach seinem göttlichen Traum ausru-
fen: „Wie heilig ist diese Stätte! Hier ist nichts anderes als Gottes
Haus, und hier ist die Pforte des Himmels!“
1.Mose 28,17
.
Mose wartete in ehrfürchtiger Scheu, bis Gott weitersprach: „Ich
habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen und ihr Geschrei
über ihre Bedrängnis gehört; ich habe ihre Leiden erkannt. Und ich
bin herniedergefahren, daß ich sie errette aus der Ägypter Hand und
sie herausführe aus diesem Lande in ein gutes und weites Land, in
ein Land, darin Milch und Honig fließt ... So geh nun hin, ich will
dich zum Pharao senden, damit du mein Volk, die Kinder Israel, aus
Ägypten führst.“
2.Mose 3,7.8.10
.
Bestürzt und erschrocken über diesen Befehl, wich Mose zurück
und sagte: „Wer bin ich, daß ich zum Pharao gehe und führe die
Kinder Israel aus Ägypten?“ Die Antwort hieß: „Ich will mit dir sein.
Und das soll dir das Zeichen sein, daß ich dich gesandt habe: Wenn
du mein Volk aus Ägypten geführt hast, werdet ihr Gott opfern auf
diesem Berge.“
2.Mose 3,11.12
.
Mose dachte an die Hindernisse, denen er begegnen würde, an
die Unwissenheit und den Unglauben seines Volkes, von dem viele
fast nichts mehr von Gott wußten: „Siehe“, sagte er, „wenn ich zu
den Kindern Israel komme und spreche zu ihnen: Der Gott eurer
Väter hat mich zu euch gesandt! und sie mir sagen werden: Wie ist
sein Name?, was soll ich ihnen sagen?“ Die Antwort lautete: „Ich
werde sein, der ich sein werde ... So sollst du zu den Kindern Israel
sagen: ‚lch werde sein‘, der hat mich zu euch gesandt.“
2.Mose
3,13.14
.
Gott gebot Mose, zunächst die Ältesten in Israel zu versammeln,
und zwar die vornehmsten und rechtschaffensten unter ihnen, die
ihrer Knechtschaft wegen lange Leid getragen hatten. Ihnen sollte er
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eine Botschaft von Gott ausrichten mit der Verheißung der Befreiung
und dann mit den Ältesten zum König gehen und zu ihm sagen:
„Der Herr, der Gott der Hebräer, ist uns erschienen. So laß uns
nun gehen drei Tagereisen weit in die Wüste, daß wir opfern dem
Herrn, unserm Gott.“
2.Mose 3,18
. Mose wurde allerdings darauf