Seite 259 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Das Passahfest
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heiligte ich mir alle Erstgeburt in Israel, vom Menschen an bis auf
das Vieh, daß sie mir gehören sollen.“
4.Mose 3,13
. Nach der Ein-
setzung des Dienstes an der Stiftshütte erwählte sich der Herr dafür
den Stamm Levi an Stelle der Erstgeborenen des Volkes. „Sie sind
mir als Gabe übergeben aus der Mitte der Kinder Israel“, sagte er,
„statt der Erstgeburt aller Kinder Israel.“
4.Mose 8,16
. Jedoch sollte
alles Volk als Anerkennung der Gnade Gottes für den erstgeborenen
Sohn weiterhin ein Lösegeld zahlen.
4.Mose 18,15.16
.
Das Passahfest wurde zum Gedächtnis und als Vorbild gestiftet.
Es sollte nicht nur an die Befreiung aus Ägypten erinnern, sondern
auch hinweisen auf die wichtigere Erlösung von der Knechtschaft
der Sünde, die Christus für sein Volk erwirken würde. Das zum Op-
fer gehörende Lamm stellt „Gottes Lamm“ (
Johannes 1,29
) dar, das
unsere einzige Hoffnung auf Errettung ist. Der Apostel sagt: „Wir
haben ein Osterlamm, das ist Christus, für uns geopfert.“
1.Korinther
5,7
. Es genügte nicht, das Passahlamm zu schlachten, sein Blut muß-
te an die Türpfosten gesprengt werden. So müssen die Verdienste
des Blutes Christi für den Menschen angewandt werden. Wir müssen
glauben, daß er nicht nur für die Welt, sondern für uns ganz persön-
lich gestorben ist, und die Wirksamkeit des versöhnenden Opfers
für uns selbst in Anspruch nehmen.
Der zum Sprengen des Blutes verwendete Ysop war das Sinnbild
der Reinigung. Im Hinblick darauf wurde er bei Aussätzigen benutzt
und bei denen, die sich durch das Berühren von Toten verunreinigt
hatten. Auch im Gebet des Psalmisten erkennt man seine Bedeutung:
„Entsündige mich mit Ysop, daß ich rein werde; wasche mich, daß
ich schneeweiß werde.“
Psalm 51,9
.
Das Lamm sollte im ganzen zubereitet werden, ohne einen seiner
Knochen zu zerbrechen. Ebenso wurde dem Lamm Gottes, das
für uns starb, kein Bein gebrochen. Vgl.
2.Mose 12,46
;
Johannes
19,36
. Damit wurde die Vollständigkeit des Opfers Christi bildlich
dargestellt.
Das Fleisch durften die Hebräer essen. Es genügt nicht, an die
Vergebung unserer Sünden durch Christus zu glauben. Wir müssen
aus seinem Wort ständig von ihm geistliche Kraft und Nahrung
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empfangen durch den Glauben. Christus sagte: „Werdet ihr nicht
essen das Fleisch des Menschensohnes und trinken sein Blut, so habt
ihr kein Leben in euch. Wer mein Fleisch isset und trinket mein Blut,