Seite 260 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Patriarchen und Propheten
der hat das ewige Leben.“ Zur Erläuterung setzte er hinzu: „Die
Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben.“
Johannes 6,53.54.63
. Jesus machte sich seines Vaters Gesetz zu
eigen, indem er dessen Grundsätze im Leben verwirklichte, seinen
Geist offenbarte und auf seine wohltätige Kraft im Herzen hinwies.
Johannes sagt: „Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und
wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingebornen
Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“
Johannes 1,14
.
Die Nachfolger Christi sollen an seiner Erfahrung teilhaben. Dazu
müssen sie das Wort Gottes empfangen und in sich aufnehmen, damit
es die Triebkraft ihres Lebens und Handelns wird. Dann wird die
Kraft Christi sie in sein Bild verwandeln, und sie werden göttliche
Eigenschaften widerstrahlen. Ohne das Fleisch des Sohnes Gottes
zu essen und sein Blut zu trinken, kann kein Leben in ihnen sein.
Der Geist und das Werk Christi müssen auch Geist und Werk seiner
Jünger werden.
Das Lamm sollte mit bitteren Kräutern gegessen werden, die
an die Bitternis der ägyptischen Knechtschaft erinnerten. Wenn wir
Christus zu unserer Speise machen, sollte es um unserer Sünde wil-
len mit reuigem Herzen geschehen. Auch der Genuß des ungesäuer-
ten Brotes war bedeutsam. Er war im Passahgesetz ausdrücklich zur
Pflicht gemacht. Und die Juden befolgten diesen Brauch so streng,
daß sich während des Festes kein Sauerteig in ihren Häusern be-
fand. Ebenso müssen alle den Sauerteig der Sünde hinaustun, die
Leben und Speise von Christus empfangen wollen. Paulus schreibt
an die Gemeinde von Korinth: „Darum feget den alten Sauerteig
aus, auf daß ihr ein neuer Teig seid ... Denn auch wir haben ein
Osterlamm, das ist Christus, für uns geopfert. Darum lasset uns
Ostern halten, nicht im alten Sauerteig, auch nicht im Sauerteig der
Bosheit und Argheit, sondern in dem Süßteig der Lauterkeit und der
Wahrheit.“
1.Korinther 5,7.8
.
Ehe sie die Unabhängigkeit gewannen, mußten die versklavten
Israeliten ihren Glauben an die bevorstehende Errettung beweisen.
Dazu gehörten das Bestreichen der Häuser mit dem Blut als ein
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Zeichen, die Absonderung von den Ägyptern mit ihrer ganzen Fa-
milie und die Zusammenkunft in den eigenen Wohnungen. Hätten
die Israeliten diese Anweisungen auch nur im geringsten mißach-
tet, wären sie nicht bewahrt geblieben; so zum Beispiel, wenn sie