Seite 264 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Patriarchen und Propheten
vierhundert Jahre. Aber ich will das Volk richten, dem sie dienen
müssen. Danach sollen sie ausziehen mit großem Gut.“
1.Mose
15,13.14
. Die vierhundert Jahre waren abgelaufen. „Als diese um
waren, an eben diesem Tage zog das ganze Heer des Herrn aus Ägyp-
tenland.“
2.Mose 12,41
. Ein kostbares Vermächtnis aber nahmen
die Israeliten bei ihrem Wegzug mit: Josephs Gebeine, die bis zur
Erfüllung der göttlichen Verheißung geruht hatten und in den Jahren
der Knechtschaft ein Hinweis auf Israels spätere Befreiung gewesen
waren.
Anstatt den geraden Weg nach Kanaan zu nehmen, der durch
das Land der Philister führte, lenkte der Herr sie nach Süden auf die
Küste des Roten Meeres zu; denn er dachte, „es könnte das Volk
gereuen, wenn sie Kämpfe vor sich sähen, und sie könnten wieder
nach Ägypten umkehren“.
2.Mose 13,17
. Hätten sie versucht, durch
das Philisterreich zu ziehen, wäre ihr Vormarsch bestimmt gehin-
dert worden, denn die Philister hätten in ihnen entlaufene Sklaven
gesehen und nicht gezögert, Krieg mit ihnen zu führen. Auf einen
Zusammenstoß mit diesem mächtigen, kriegerischen Volk waren
die Israeliten aber kaum vorbereitet. Sie hatten noch zu wenig Er-
fahrung mit Gott gemacht und keinen starken Glauben an ihn, so
daß sie erschreckt und entmutigt worden wären. Dazu waren sie un-
bewaffnet und kriegsungewohnt, weil ihre Tatkraft durch die lange
Knechtschaft geschwächt worden war. Auch wurden sie durch ihre
Frauen samt den Kindern und das Vieh behindert. Wenn der Herr
sie den Weg zum Roten Meer führte, offenbarte er sich ihnen als
erbarmungsvoller und zugleich gerechter Gott.
„So zogen sie aus von Sukkoth und lagerten sich in Etham am
Rande der Wüste. Und der Herr zog vor ihnen her, am Tage in einer
Wolkensäule, um sie den rechten Weg zu führen, und bei Nacht in
einer Feuersäule, um ihnen zu leuchten, damit sie Tag und Nacht
wandern konnten. Niemals wich die Wolkensäule von dem Volk bei
Tage noch die Feuersäule bei Nacht.“
2.Mose 13,20-22
. Der Psalmist
sagt: „Er breitete eine Wolke aus, sie zu decken, und ein Feuer, des
Nachts zu leuchten.“
Psalm 105,39
. Das Banner des Unsichtbaren
war immer vor den Israeliten. Am Tage geleitete sie die Wolke auf
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ihrer Wanderung, oder sie breitete sich wie ein Baldachin über die
Menge. Sie war Schutz gegen die sengende Hitze, und mit ihrer
Kühle und Feuchtigkeit gewährte sie in der ausgedörrten Wüste