Seite 270 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Patriarchen und Propheten
ßere Befreiungstat als jene für die Hebräer am Roten Meer. Und
wie sie sollten wir den Herrn für seine wunderbaren Taten an den
Menschenkindern mit Herz und Mund preisen. Die oft über Gottes
Barmherzigkeit nachdenken und auch seine geringeren Gaben nicht
ganz und gar vergessen, werden dem Herrn voll Freude in ihren
Herzen singen. Die täglichen Segnungen aus der Hand des Herrn,
vor allem aber der Gedanke an den Tod Jesu, der uns inneren Frie-
den schenkte und den Himmel erreichbar machte, sollten uns stets
dankbar stimmen. Wieviel Mitleid, welche unvergleichliche Liebe
hat Gott uns verlorenen Sündern erzeigt, als er sich unserer annahm,
damit wir sein geschätztes Eigentum würden! Welches Opfer brachte
unser Erlöser, damit wir Gottes Kinder werden konnten! Wir sollten
dem Herrn danken für die selige Hoffnung, die uns mit dem großen
Erlösungsplan angeboten wird, und für das köstliche himmlische
Erbe mit seinen reichhaltigen Verheißungen. Rühmt ihn, weil Jesus
lebt und als Fürsprecher für uns eintritt.
„Wer Dank opfert“, sagt der Schöpfer, „der preiset mich.“
Psalm
50,23
. Alle Himmelsbewohner loben vereint ihren Gott. Laßt uns
jetzt schon das Lied der Engel lernen, damit wir es singen können,
wenn wir uns ihren strahlenden Reihen anschließen. Laßt uns mit
dem Psalmisten sagen: „Ich will den Herrn loben, solange ich lebe,
und meinem Gott lobsingen, solange ich bin.“ — „Es danken dir,
Gott, die Völker, es danken dir alle Völker.“
Psalm 146,2
;
67,6
.
Gottes Vorsehung hatte die Hebräer in die bergige Feste am Meer
gebracht, um ihnen durch ihre Errettung seine Macht zu offenbaren
und den Stolz ihrer Bedrücker sichtbar zu demütigen. Er hätte sie
auch auf andere Weise bewahren können. Aber er wählte diesen
Weg, um ihren Glauben auf die Probe zu stellen und ihr Vertrau-
en zu ihm erstarken zu lassen. Das Volk war müde und fürchtete
sich entsetzlich. Doch wäre es zurückgeblieben, als Mose gebot,
vorwärtszugehen, würde Gott ihm niemals den Weg geöffnet ha-
ben. „Durch den Glauben gingen sie durchs Rote Meer wie durch
trockenes Land.“
Hebräer 11,29
. Als sie geradewegs zum Wasser
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hinabstiegen, bewiesen sie ihren Glauben an das Wort Gottes durch
Mose. Sie taten alles, was ihnen möglich war, und dann teilte der
Allmächtige Israels das Meer und bereitete ihren Füßen den Weg.
Diese großartige Erfahrung gilt für alle Zeit. Der Christ sieht
sich oft unvorhergesehenen Gefahren ausgesetzt, die die Pflichterfül-