Seite 286 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Patriarchen und Propheten
her. Er ist erschienen vom Berge Paran her und ist gezogen nach
Meribath-Kadesch; in seiner Rechten ist ein feuriges Gesetz für sie.
Wie hat er sein Volk so lieb! Alle Heiligen sind in deiner Hand. Sie
werden sich setzen zu deinen Füßen und werden lernen von deinen
Worten.“
5.Mose 33,2-3
.
Jahwe offenbarte sich aber nicht nur in der furchterregenden
Majestät des Richters und Gesetzgebers, sondern auch als der mit-
leidsvolle Hüter seines Volkes: „Ich bin der Herr, dein Gott, der ich
dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe.“
2.Mose
20,2
. Sie kannten ihn schon als ihren Führer und Befreier, der sie
aus Ägypten geleitet und ihnen den Weg durch das Meer gebahnt,
der Pharao und seine Heerscharen besiegt und sich dadurch allen
Göttern Ägyptens überlegen gezeigt hatte: Er verkündete ihnen nun
sein Gesetz.
Es wurde nicht ausschließlich zum Wohle der Hebräer verkün-
digt. Gott zeichnete sie wohl aus, als er sie zu dessen Hütern und
Bewahrern machte, aber es sollte ein heiliges Vermächtnis für die
ganze Welt sein. Die in den Zehn Geboten aufgestellten Forderun-
gen sind Menschen zur Unterweisung und Lebensführung gegeben.
Es sind zehn Regeln, die kurz, umfassend, aber gebieterisch die
Pflichten gegen Gott und den Nächsten enthalten und deren we-
sentliche Grundlage die Liebe ist: „Du sollst Gott, deinen Herrn,
lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und
von ganzem Gemüte und deinen Nächsten wie dich selbst.“
Lukas
10,27
. Hier werden diese Grundsätze einzeln aufgeführt und auf die
jeweilige Beschaffenheit und Lage des Menschen angewandt.
„Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.“
2.Mose 20,3
.
Jahwe, der Ewige, aus sich Seiende, Ungeschaffene, der Schöpfer
und Erhalter aller Dinge, hat allein das Recht zu höchster Verehrung
und Anbetung. Der Mensch darf keinem andern Wesen den ersten
Platz in seinen Gefühlen oder seinem Handeln einräumen. Was auch
immer wir schätzen mögen, sobald es unsere Liebe zu Gott mindert
oder den ihm gebührenden Dienst beeinträchtigt, machen wir uns
einen Gott daraus.
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„Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen,
weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf
Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist: Bete sie
nicht an und diene ihnen nicht!“
2.Mose 20,4.5
.