Seite 295 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Die Gesetzgebung
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den Berg kam, bedeckte die Wolke den Berg, und die Herrlichkeit
des Herrn ließ sich nieder auf dem Berg Sinai.“
2.Mose 24,15.16
.
Sechs Tage lang bedeckte die Wolke den Berg zum Zeichen für Got-
tes außergewöhnliche Gegenwart. Doch erlebten die Hebräer keine
Offenbarung oder Willensbekundung. Währenddessen hielt sich Mo-
se bereit, in die Gegenwart des Allerhöchsten zu kommen. Der Herr
hatte ihm gesagt: „Komm herauf zu mir auf den Berg und bleib
daselbst“ (
2.Mose 24,12
), und obwohl Moses Geduld und Gehorsam
auf die Probe gestellt wurden, wachte er unermüdlich und verließ
seinen Platz nicht. Diese Wartezeit diente ihm zur Vorbereitung und
gründlichen Selbstprüfung. Denn selbst dieser begnadete Diener
Gottes konnte sich nicht sogleich der Gegenwart des Höchsten na-
hen und die Offenbarung seiner Herrlichkeit ertragen. Sechs Tage
lang mußte er sich Gott in ernstem Gebet und Selbstprüfung weihen,
ehe er die letzte Vorbereitung für die persönliche Begegnung mit
seinem Schöpfer treffen konnte.
Am siebenten Tage, einem Sabbat, wurde Mose in die dichte
Wolke gerufen. Vor den Augen ganz Israels öffnete sie sich, und
die Herrlichkeit des Herrn brach hervor wie ein verzehrendes Feuer.
„Und Mose ging mitten in die Wolke hinein und stieg auf den Berg
und blieb auf dem Berge vierzig Tage und vierzig Nächte.“
2.Mose
24,18
. In diese Zeit des Aufenthalts auf dem Berg waren die sechs
Vorbereitungstage nicht einbegriffen. Während jener Tage war Josua
bei Mose, und sie aßen miteinander Manna und tranken von dem
Bach, der aus dem Berge floß. Aber Josua trat nicht mit in die Wolke.
Er blieb außerhalb und aß und trank täglich, während er auf Mose
wartete. Mose aber fastete die vierzig Tage lang.
Auf dem Berge erhielt Mose Anweisungen für den Bau eines
Heiligtums, in dem sich Gottes Gegenwart auf besondere Weise
offenbaren sollte. „Sie sollen mir ein Heiligtum machen, daß ich
unter ihnen wohne“ (
2.Mose 25,8
), hieß der Befehl Gottes. Und zum
dritten Mal schärfte er ihm die Beobachtung des Sabbats ein. „Er ist
ein ewiges Zeichen zwischen mir und den Kindern Israel“, sagte der
Herr, „damit ihr erkennt,
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daß ich der Herr bin, der euch heiligt. Darum haltet meinen
Sabbat, denn er soll euch heilig sein ... Wer eine Arbeit am Sabbat tut,
der soll ausgerottet werden aus seinem Volk.“
2.Mose 31,17.13.14
.
Da kurze Zeit vorher genaue Anordnungen für die unverzügliche