Seite 352 - Patriarchen und Propheten (1999)

Basic HTML-Version

348
Patriarchen und Propheten
bei den Bewohnern Sodoms wurde der Gott des Himmels durch
Abrahams vorbildliches Verhalten geoffenbart.
In ähnlicher Weise bekundete Gott sich durch Joseph den Ägyp-
tern und allen mit diesem mächtigen Reich verbundenen Völkern.
Warum ließ er ihn in Ägypten zu solch hoher Stellung gelangen? Er
hätte auch einen andern Weg finden können, seine Absichten mit
den Kindern Jakobs zu erreichen. Aber er wollte Joseph zu einem
Licht machen. Deshalb ließ er ihn in den Palast des Königs gelan-
gen, damit sich die Erleuchtung nah und fern ausbreiten sollte. Mit
seiner Weisheit und Gerechtigkeit, durch die Lauterkeit und Güte im
täglichen Leben und mit seinem Eifer für das Wohl des Landes —
obwohl dessen Bewohner Götzendiener waren — wurde Joseph ein
Botschafter Christi. Diese Heiden sollten in ihrem Wohltäter, dem
sich ganz Ägypten mit Dankbarkeit und Anerkennung zuwandte,
die Liebe ihres Schöpfers und Erlösers erkennen. Auch mit Mose
stellte Gott neben den Thron des damals bedeutendsten Reiches der
Erde ein Licht, damit alle, die es wollten, etwas von dem wahren,
lebendigen Gott erführen. Den Ägyptern wurde diese Erkenntnis
geschenkt, bevor Gott seine Hand mit Gerichten über sie ausstreckte.
Durch die Befreiung Israels aus Ägypten verbreitete sich das
Wissen um die Macht Gottes weit und breit. Das kriegerische Volk
der Festung Jericho zitterte. „Seitdem wir das gehört haben“, sagte
Rahab, „ist unser Herz verzagt, und es wagt keiner mehr, vor euch
zu atmen; denn der Herr, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und
unten auf Erden.“
Josua 2,11
. Noch Jahrhunderte nach dem Auszug
erinnerten die Priester der Philister ihr Volk an die Plagen Ägyptens
und warnten es davor, dem Gott Israels zu widerstehen.
Gott erwählte Israel, segnete und erhöhte es. Aber die Hebräer
sollten durch die Gesetzesbeobachtung seine Gnade nicht allein
erlangen und ausschließlich Empfänger seiner Segnungen werden.
Gott wollte sich durch sie allen Erdenbewohnern offenbaren. Und
damit dieses Vorhaben ausgeführt werde, befahl er ihnen, sich von
den abgöttischen Völkern ihrer Umgebung fernzuhalten.
[348]
Götzendienst und alle damit verbundenen Sünden waren Gott ein
Greuel. Er befahl darum seinem Volk, sich nicht mit anderen Völkern
zu vermischen, nicht zu „tun, wie sie tun“ (
2.Mose 23,24
), und ihn
nicht zu vergessen. Er untersagte ihnen die Heirat mit Götzendienern,
damit ihre Herzen ihm nicht entfremdet würden. Damals wie heute