Seite 387 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Der Aufruhr Korahs
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göttliche Warnung standen sie mit allen Familienangehörigen im
Eingang ihrer Zelte.
Im Namen des Gottes Israels erklärte Mose nun vor der Gemein-
de: „Daran sollt ihr merken, daß mich der Herr gesandt hat, alle diese
Werke zu tun, und daß ich sie nicht tue aus meinem eigenen Herzen:
Werden sie sterben, wie alle Menschen sterben, oder heimgesucht,
wie alle Menschen heimgesucht werden, so hat mich der Herr nicht
gesandt; wird aber der Herr etwas Neues schaffen, daß die Erde
ihren Mund auftut und sie verschlingt mit allem, was sie haben, daß
sie lebendig hinunter zu den Toten fahren, so werdet ihr erkennen,
daß diese Leute den Herrn gelästert haben.“
4.Mose 16,28-30
.
Aller Augen waren auf Mose gerichtet, als sie voll Entsetzen und
Spannung auf den Ausgang der Dinge warteten. Kaum hatte Mose
aufgehört zu sprechen, als sich auch schon die Erde teilte und die
Aufrührer lebendig in den Abgrund hinabfuhren mit allen, die zu
ihnen gehörten. „Sie kamen um, mitten aus der Gemeinde heraus.“
4.Mose 16,33
. Da floh das Volk, weil es sich als mitschuldig an
dieser Sünde fühlte.
Aber das Gericht war noch nicht beendet. Feuer fuhr aus der
Wolke und verzehrte die zweihundertfünfzig Fürsten, die Räuchopfer
gebracht hatten. Diese Männer waren nicht die Urheber des Aufruhrs
und wurden deshalb nicht zusammen mit den Hauptverschwörern
getötet. Sie durften deren Ende miterleben und bekamen dadurch
noch Gelegenheit zur Reue; aber ihre Gefühle waren auf seiten der
Empörer, und darum teilten sie ihr Schicksal.
Als Mose Israel aufforderte, dem kommenden Verderben zu ent-
fliehen, hätte das göttliche Gericht noch aufgehalten werden können,
wenn Korah und seine Genossen nur bereut und um Vergebung ge-
beten hätten. Aber ihr verstockter Eigensinn besiegelte ihr Schicksal.
Die ganze Gemeinde war an ihrer Schuld beteiligt, denn alle hatten
mehr oder weniger mit ihnen übereingestimmt. Doch Gott unter-
schied in seiner großen Barmherzigkeit zwischen den Anführern
des Aufruhrs und den Verführten. Auch dem Volk, das sich hatte
täuschen lassen, gewährte er eine Frist zur Umkehr. Es bekam einen
überwältigenden Beweis dafür, daß es unrecht hatte und Mose im
Recht war. Diese außergewöhnliche Offenbarung der Kraft Gottes
beseitigte alle Ungewißheit.
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