Seite 397 - Patriarchen und Propheten (1999)

Basic HTML-Version

In der Wüste
393
sie den Sabbat derart, daß Gott ihnen zwar das Betreten Kanaans
nicht mehr verwehrte, ihnen aber ankündigte, sie sollten nach der
Niederlassung im Lande der Verheißung unter die Heiden verstreut
werden.
Von Kadesch aus war Israel in die Wüste zurückgekehrt. Als die
Zeit ihres Aufenthaltes zu Ende ging, kam „die ganze Gemeinde der
Kinder Israel ... in die Wüste Zin im ersten Monat, und das Volk
lagerte sich in Kadesch.“
4.Mose 20,1
.
Hier starb Mirjam und wurde begraben. Von den Jubelszenen an
der Küste des Roten Meeres, wo Israel mit Gesang und Reigentanz
Jahwes Sieg feierte, bis zum Grabe in der Wüste war ihr Schick-
sal lebenslange Wanderschaft — wie das von Millionen, die mit
hochgespannten Erwartungen einst Ägypten verlassen hatten. Die
begangene Schuld hatte den Segenskelch von ihren Lippen gestoßen.
Würde das nächste Geschlecht seine Aufgabe begreifen?
„Zu dem allen sündigten sie noch mehr und glaubten nicht an
seine Wunder ... Wenn er den Tod unter sie brachte, suchten sie Gott
und fragten wieder nach ihm und dachten daran, daß Gott ihr Hort
ist und Gott, der Höchste, ihr Erlöser.“
Psalm 78,32.34.35
. Doch
sie wandten sich nicht in aufrichtiger Absicht Gott zu. Wenn ihre
Feinde sie bedrängten, suchten sie zwar Hilfe bei ihm, der sie allein
retten konnte, doch „ihr Herz hing nicht fest an ihm, und sie hielten
nicht treu an seinem Bunde. Er aber war barmherzig und vergab die
Schuld und vertilgte sie nicht und wandte oft seinen Zorn ab ... Denn
er dachte daran, daß sie Fleisch sind, ein Hauch, der dahinfährt und
nicht wiederkommt.“
Psalm 78,37-39
.
[392]