Seite 409 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Die Reise um Edom
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sie statt Feindseligkeit freundliches Entgegenkommen bewiesen
hätten. Aber die Israeliten handelten nicht unverzüglich nach dem
Wort Gottes, und während sie wieder einmal klagten und murrten,
ging die goldene Gelegenheit vorüber. Als sie schließlich so weit
waren, dem König ihre Bitte vorzutragen, schlug er sie ab. Seit ihrem
Wegzug von Ägypten bemühte sich Satan ununterbrochen, ihnen
Hindernisse und Versuchungen in den Weg zu legen, damit sie nur
Kanaan nicht erbten. Und durch ihren Unglauben hatten sie ihm
selbst wiederholt die Tür geöffnet, Gottes Absicht Widerstand zu
leisten.
Es ist wichtig, an Gottes Wort zu glauben und seinen Weisun-
gen entschlossen zu folgen, solange seine Engel darauf warten, uns
zu helfen. Aber auch böse Engel stehen bereit, jeden Fortschritt
zu bekämpfen. Sobald Gottes Vorsehung seinen Kindern gebietet,
voranzugehen, wenn er Großes für sie tun will, bringt Satan sie in
Versuchung, dem Herrn durch Zaudern und Unschlüssigkeit zu miß-
fallen. Er setzt alles daran, Streitsucht zu entfachen, Unzufriedenheit
und Unglauben zu erregen, um sie so der Segnungen zu berauben,
die Gott ihnen zugedacht hat. Gottes Knechte sollen gewissenhaft
sein und kurzentschlossen handeln, sobald sich durch die göttli-
che Vorsehung Wege auftun. Jedes Zögern gibt Satan Zeit, ihnen
Niederlagen beizubringen.
In den ersten Anweisungen, die der Herr Mose über ihren Marsch
durch Edom gab, hatte er angekündigt, die Edomiter würden sich
vor Israel fürchten. Er verbot allerdings seinem Volk, diesen Vorteil
auszunutzen. Weil die Kraft Gottes für Israel stritte und die Furcht
die Edomiter zu einer leichten Beute machte, sollten die Hebräer sie
nicht berauben.
Der Befehl Jahwes hieß: „Hütet euch ja davor, sie zu bekriegen;
ich werde euch von ihrem Lande nicht einen Fußbreit geben, denn
das Gebirge Seir habe ich den Söhnen Esau zum Besitz gegeben.“
5.Mose 2,4.5
. Die Edomiter waren Nachkommen Abrahams und
Isaaks, und um dieser seiner Diener willen war Gott den Kindern
Esaus gnädig. Er hatte ihnen das Gebirge Seir als Besitz gegeben,
und sie sollten nicht beunruhigt werden, es sei denn, sie entfern-
ten sich selbst durch ihre Sünden aus dem Bereich der göttlichen
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Gnade. Die Bewohner Kanaans dagegen sollten von den Hebräern
vertrieben und vollständig vernichtet werden, weil das Maß ihrer