Seite 421 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Die Eroberung von Basan
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der Kriegführung betraf, waren also ihre Feinde im Vorteil. Nach
menschlichem Ermessen würde es mit Israel ein schnelles Ende
nehmen.
Aber Mose hielt seinen Blick fest auf die Wolkensäule gerichtet
und ermutigte die Israeliten mit dem Hinweis, daß das Zeichen der
Gegenwart Gottes noch immer bei ihnen war. Gleichzeitig ordnete
er an, alles was in menschlicher Macht stand, zur Vorbereitung ei-
nes Krieges zu tun. Ihre Feinde waren kampfbegierig und hofften
zuversichtlich, die unvorbereiteten Israeliten bald aus dem Lande zu
vertreiben. Aber der Herr aller Lande hatte dem Führer Israels den
Auftrag gegeben: „Macht euch auf und zieht aus und geht über den
Arnon! Siehe, ich habe Sihon, den König der Amoriter zu Hesbon, in
deine Hände gegeben mit seinem Lande. Fange an, es einzunehmen,
und kämpfe mit ihm. Von heute an will ich Furcht und Schrecken
vor dir auf alle Völker unter dem ganzen Himmel legen, damit, wenn
sie von dir hören, ihnen bange und weh werden soll vor deinem
Kommen.“
5.Mose 2,24.25
.
Diese Völker an Kanaans Grenzen wären verschont geblieben,
wenn sie nicht Gottes Wort getrotzt und den Vormarsch Israels zu
verhindern gesucht hätten. Der Herr hatte sich selbst diesen heid-
nischen Völkern gegenüber langmütig und von großer Freundlichkeit
und Barmherzigkeit erzeigt. Als Abraham im Gesicht kundgetan
wurde, daß seine Nachkommen, die Kinder Israel, vierhundert Jah-
re lang Fremdlinge in einem unbekannten Lande sein sollten, gab
ihm der Herr die Verheißung: „Sie aber sollen erst nach vier Men-
schenaltern wieder hierher kommen; denn die Missetat der Amoriter
ist noch nicht voll.“
1.Mose 15,16
. Obgleich sie Götzendiener wa-
ren, die wegen ihrer großen Bosheit das Leben mit Recht verwirkt
hatten, schonte Gott die Amoriter vierhundert Jahre lang. Unmißver-
ständlich wollte er ihnen zeigen, daß er der allein wahre Gott, der
Schöpfer Himmels und der Erde war. Sie kannten alle seine Wunder,
die er vollbracht hatte, als er Israel aus Ägypten führte. Sie hatten
genügend gesehen und gehört, um die Wahrheit zu kennen, wenn sie
nur bereit gewesen wären, sich von Abgötterei und Ausschweifung
abzuwenden. Aber sie verwarfen die Erkenntnis und hielten an ihren
Götzen fest.
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Als der Herr sein Volk zum zweiten Mal an die Grenzen Kanaans
führte, gewährte er jenen heidnischen Völkern weitere Beweise sei-