Seite 431 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Bileam
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Herrn sein wollte, der behauptet hatte, seine Augen seien geöffnet,
er sähe „des Allmächtigen Offenbarung“ (
4.Mose 24,4
), war vor
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Habsucht und Ehrgeiz so blind, daß er den Engel Gottes, den das
Tier sah, nicht erkennen konnte. Den Ungläubigen hat „der Gott
dieser Welt den Sinn verblendet.“
2.Korinther 4,4
. Wie viele gibt es,
die ebenso verständnislos sind! Sie stürmen auf verbotenen Wegen
dahin, übertreten Gottes Gesetz und nehmen nicht wahr, daß Gott
mit seinen Engeln gegen sie ist. Wie Bileam sind sie denen böse, die
ihren Untergang verhüten möchten.
An der Behandlung seines Tieres wurde deutlich, welcher Geist
Bileam beherrschte. „Der Gerechte erbarmt sich seines Viehs; aber
das Herz der Gottlosen ist unbarmherzig.“
Sprüche 12,10
. Nicht je-
der ist sich genügend über das Unrecht klar, das in der Mißhandlung
von Tieren liegt, oder darin, sie durch Vernachlässigung leiden zu
lassen. Der Schöpfer des Menschen hat auch die niedrigeren Tiere
geschaffen und „erbarmt sich aller seiner Werke“.
Psalm 145,9
. Sie
wurden geschaffen, um dem Menschen zu dienen, aber er hat des-
wegen kein Recht, ihnen durch harte Behandlung oder Grausamkeit
Schmerzen zuzufügen.
Es ist eine Folge der Sünde, „daß alle Kreatur sehnet sich mit uns
und ängstet sich noch immerdar“.
Römer 8,22
. Die Sünde brachte
nicht nur für den Menschen, sondern auch der Tierwelt Leiden und
Tod. Deshalb gehört es gewiß zu den menschlichen Aufgaben, das
Maß an Leiden, das seine Schuld über Gottes Geschöpfe brachte,
erträglicher zu machen, anstatt es zu vermehren. Wer Tiere miß-
handelt, weil sie in seiner Gewalt sind, ist ein Feigling und Tyrann
zugleich. Die Neigung, dem Mitmenschen oder unvernünftigen Tie-
ren wehe zu tun, ist satanisch. Manche denken nicht daran, daß ihre
Grausamkeit jemals bekannt werden könnte, weil die armen, stum-
men Tiere nichts verraten können. Aber wenn diesen Menschen die
Augen aufgetan werden könnten wie im Falle Bileam, sähen sie
einen Engel Gottes, der droben in den Vorhöfen des Himmels gegen
sie als Zeuge auftritt. Es kommt einmal der Tag, an dem alle, die
Gottes Geschöpfe mißhandelt haben, die Strafe des Himmels treffen
wird.
Als Bileam den Boten Gottes erblickte, rief er erschrocken: „Ich
habe gesündigt; ich hab‘s ja nicht gewußt, daß du mir entgegen-
standest auf dem Weg. Und nun, wenn dir‘s nicht gefällt, will ich