Seite 44 - Patriarchen und Propheten (1999)

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Patriarchen und Propheten
ihre Trauer darüber größer als die der heutigen Menschen über ihr
zukünftiges Sterben. Das Absterben der lieblichen Blumen war in
der Tat ein Grund zum Kummer. Als aber die stattlichen Bäume ihre
Blätter abwarfen, brachte ihnen das unerbittlich zum Bewußtsein,
daß fortan der Tod das Schicksal alles Lebenden war.
Der Garten Eden blieb auch nach der Ausweisung des Menschen
auf Erden erhalten. Vgl.
1.Mose 4,16
. Das gefallene Menschenge-
schlecht hatte noch lange die Möglichkeit, sein ehemaliges Heim
der Unschuld zu sehen, dessen Zugang ihm nur durch die hüten-
den Engel verwehrt war. An der von Cherubim bewachten Pforte
des Paradieses offenbarte sich Gottes Herrlichkeit. Hierher kam
Adam mit seinen Söhnen, um Gott anzubeten. Hier erneuerten sie
ihr Gehorsamsgelübde jenem Gesetz gegenüber, dessen Übertretung
sie aus Eden vertrieb. Erst als sich der Frevel über die ganze Welt
ausbreitete und die Bosheit der Menschen ihre Vernichtung durch
eine Wasserflut erforderte, entrückte der Schöpfer den Garten Eden
von der Erde. Aber bei der endgültigen Wiederherstellung, wenn
Gott „einen neuen Himmel und eine neue Erde“ (
Offenbarung 21,1
)
schafft, wird Eden herrlicher geschmückt als zu Anfang erstehen.
Dann werden alle, die Gottes Gebote gehalten haben, in unver-
gänglicher Kraft unter dem Baum des Lebens frei atmen. Für ewige
Zeiten werden die Bewohner sündloser Welten in jenem Lustgarten
ein Beispiel vollkommener Schöpfung Gottes sehen; unberührt vom
Fluch der Sünde wird er ein Abbild dessen sein, was die ganze Erde
geworden wäre, wenn die Menschen des Schöpfers herrlichen Plan
erfüllt hätten.
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